| Presseinformation Nr. 150 / 2020

Familiengerechte Karriereförderung: UMG-Vereinbarkeitspreis 2020 an Direktor der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie verliehen.

Der „Vereinbarkeitspreis UMG“ steht für Engagement zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Beschäftigte mit Familienverantwortung. Prof. Dr. Michael P. Schön, Direktor der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, erhält den Preis 2020 für seinen besonderen Einsatz für die Karriereförderung von Ärzt*innen mit Familienaufgaben.

UMG-Vereinbarkeitspreis 2020: (v.l.) Anja Lipschik (Gleichstellungsbeauftragte UMG), Preisträger Prof. Dr. Michael P. Schön (Direktor Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie UMG) und Prof. Dr. Wolfgang Brück (Sprecher des Vorstandes UMG). Foto: umg/Michaeli

(umg) Prof. Dr. Michael P. Schön, Direktor der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), hat den „Vereinbarkeitspreis UMG“ des Jahres 2020 verliehen bekommen. Coronabedingt wurde der Preis am Mittwoch, dem 9. Dezember 2020, unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln im kleinen Kreis verliehen. Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstandes der UMG, überreichte im Beisein von Anja Lipschik, Gleichstellungsbeauftragte der UMG, die Urkunde. Prof. Michael Schön wurde bereits zum dritten Mal nominiert. Mit dem „Vereinbarkeitspreis UMG“ zeichnet der Vorstand der UMG das besondere Engagement zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Beschäftigte mit Familienverantwortung aus. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert und wird seit 2016 jährlich vom Gleichstellungsbüro der UMG ausgelobt. Eine Jury aus Mitgliedern der Gleichstellungskommission der UMG wählt aus den eingegangenen Vorschlägen die Preisträgerin oder den Preisträger aus.

Bei der Preisverleihung sagte Prof. Michael Schön: „Ich freue mich über diese Auszeichnung! Das spornt mich an, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Ich versuche, die verschiedenen Bälle zu jonglieren. Einer der Bälle ist es, eine gewisse Heimat für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bieten; das heißt, sie sollen sich wohl fühlen. Das Andere ist, auf ihre unterschiedlichen persönlichen Bedürfnisse einzugehen – im Rahmen des Möglichen natürlich. Oft braucht es konkrete individuelle Lösungen hier und jetzt – der ‚große strategische Wurf‘ in der Zukunft löst noch nicht die aktuellen Probleme Betroffener.“

Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstands, sagte: „Bereits zum fünften Mal wird der Vereinbarkeitspreis der UMG verliehen. Diese Kontinuität ist ein wichtiges Zeichen an alle Bereiche der UMG: Familienfreundlichkeit ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Unternehmenskultur. Wir alle wissen um die Notwendigkeit, dieses eigentlich selbstverständliche Zusammengehen von Beruf und Familie im Arbeitsalltag umzusetzen. Das darf kein Strohfeuer sein, sondern bedarf einer gezielten Etablierung. Die Projekte des ‚audit berufundfamilie‘ unterstützen uns hier immer wieder nachhaltig.“

Das Team des Gleichstellungsbüros der UMG organisiert jährlich die Verleihung des Vereinbarkeitspreises. Anja Lipschik, Gleichstellungsbeauftragte der UMG, freut sich, dass an der UMG das Thema Vereinbarkeit als Führungsaufgabe angenommen und aktiv umgesetzt wird. Gerade Teilzeit stellt im ärztlichen Dienst und vor allem in der fachärztlichen Weiterbildung einen Balanceakt dar: „Neben aktiven Engagement braucht es dafür Durchsetzungsstärke in der praktischen Umsetzung“, so Lipschik.

BEGRÜNDUNG

So begründet die Jury ihre Entscheidung: Prof. Dr. Michael Schön setzt sich mit besonderem Engagement für die Herausforderungen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Privatleben ein. Mit Erfolg fördert er aktiv die Gleichstellung und Karriereentwicklung von Ärzt*innen, indem er Teilzeittätigkeiten in passender Form ermöglicht. In der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der UMG gibt es vier Oberärzte und sechs Oberärztinnen, von denen mehr als die Hälfte aufgrund familiärer Verpflichtungen in Teilzeit arbeiten. Prof. Schön hat zudem in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragten der UMG Anja Lipschik eine auf Oberarzt-Ebene verankerte Drittel-Stelle zur Koordination von Gleichstellung und Vereinbarkeit geschaffen. Eine solche Stelle innerhalb einer Klinik ist bundesweit einmalig, sie wird aus dem Professorinnenprogramm III des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert und hat eine Laufzeit von viereinhalb Jahren. Im Rahmen dieses Pilotprojektes können sich die Mitarbeiterinnen konkret, fachspezifisch und passgenau zu ihren beruflichen Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten in der Klinik beraten lassen und individuell praktikable Lösungen finden. Belange der Gleichstellung können so besser erkannt und Maßnahmen zur Optimierung ergriffen werden. Des Weiteren motiviert und unterstützt Prof. Schön die wissenschaftliche Karriere junger Mütter, indem er während der Phase des Wiedereinstiegs Forschungszeiten gewährt und Doktorand*innen zur Forschungsunterstützung finanziert. Der akademische Mittelbau wird auch von ihm dadurch unterstützt, dass mehrere Naturwissenschaftlerinnen in der Klinik unbefristete Stellen besetzen. So können sie abgesichert bei Bedarf in Teilzeit arbeiten oder Familienzeiten realisieren, ohne dass dadurch die Karriere gefährdet würde.

Dr. Hedwig Stanisz-Bogeski, die Prof. Schön für den Vereinbarkeitspreis nominiert hat, ist zweifache Mutter. Sie schätzt insbesondere seine „geradlinige, offene und emphatische Art“. Persönliche Belange und familiäre Situationen könnten stets offen mit ihm besprochen werden. In diesem Zusammenhang schaffe Prof. Schön den Raum, im Dialog ganz unkompliziert individuelle Lösungen zu erarbeiten und diese verlässlich umzusetzen. Prof. Schön ermutige Frauen und Männer mit Familie – innerhalb des Machbaren – in der Klinik zu bleiben und unterstützt sie, dort ihren Weg zu gehen.

HERAUSFORDERUNGEN WÄHREND CORONA

Auf die speziellen und großen Herausforderungen in puncto Vereinbarkeit im Rahmen der Coronakrise reagierte Prof. Michael Schön mit der Einrichtung von Tandemmodellen für Mitarbeiter*innen. Zudem bot er Eltern mit Schwierigkeiten in der Kindernotbetreuung mehr Flexibilität zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie/Sorgearbeit. Darüber hinaus gelang es ihm, mithilfe der Einrichtung sicherer Arbeitsplätze drohende Beschäftigungsverbote von Schwangeren abzuwenden und die damit verbundenen Schwierigkeiten in der Weiterbildung der schwangeren Kolleginnen zu umgehen.

HINTERGRUND

Das Absolvieren einer fachärztlichen Weiterbildung in Teilzeit ist durch die Weiterbildungsordnung ausdrücklich vorgesehen. Strukturelle Voraussetzung dafür sind in der Krankenversorgung eine Flexibilität der Arbeitszeitmodelle und des Einsatzplans, ebenso wie die Akzeptanz und das Verständnis der Vorgesetzten, Dienstplanverantwortlichen und Vollzeitkolleg*innen. Ein im Rahmen eines Projekts entstandener Kurzfilm mit dem Titel „Karriere und Teilzeit“ dokumentiert zum einen die Weiterbildungsrealität, zum anderen aber auch die Wünsche und Erwartungen der teilzeitbeschäftigten Ärztinnen in Weiterbildung für die Zukunft. Der Film kann auf der Homepage des Gleichstellungsbüros der UMG unter dem Menüpunkt „Projekt für mehr Familienfreundlichkeit in der fachärztlichen Weiterbildung“ angesehen werden.

DER „VEREINBARKEITSPREIS UMG“

Der „Vereinbarkeitspreis UMG“ will eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familienleben für alle UMG-Angehörigen fördern. Er zeichnet Führungspersonen aus, die sich in ihren Einrichtungen dafür einsetzen. Beschäftigte der UMG können Vorgesetzte vorschlagen, die sie bei diesem Ziel unterstützen. Der Preis wird vom Vorstand der UMG verliehen und ist mit 1.000 Euro dotiert. Das Preisgeld ist dafür vorgesehen, in der Einrichtung der Preisträgerin oder des Preisträgers familienfreundliche Angebote auszubauen. Die UMG verleiht deutschlandweit als einzige Hochschulmedizin regelmäßig einen Preis für persönliches Engagement bei der Gestaltung familienfreundlicher Arbeitsbedingungen.

Eine Übersicht der neun Nominierten des diesjährigen Vereinbarkeitspreises findet sich auf der Homepage des Gleichstellungsbüros der UMG (Menüpunkt „Familienfreundlichkeit“). Der nächste „Vereinbarkeitspreis UMG“ wird im Herbst 2021 ausgeschrieben.

WEITERE INFORMATIONEN
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Gleichstellungsbüro
Gleichstellungsbeauftragte Dipl. oec. Anja Lipschik
Telefon 0551 / 39-69335
Mail: anja.lipschik@med.uni-goettingen.de

Referentin audit berufundfamilie
Charlotte Schiller M.A.
Am Vogelsang 1, 37075 Göttingen
Telefon 0551 / 39-8414
Mail: charlotte.schiller@med.uni-goettingen.de
go.umg.eu/familienfreundlichkeit

Sekretariat: Kerstin Hudel
Telefon 0551 / 39-69785
Mail: gleichstellungsbuero@med.uni-goettingen.de

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