„Gefühlt habe ich immer das gemacht, worauf die anderen keine Lust hatten!“

Gabriele Rossow ist seit 40 Jahren an der UMG

Gabriele Rossow ist Sekretärin in der Klinik für Anästhesiologie. Sie hat mit Mann, Haus, Garten, Katze und Hund genug zu tun, sodass ihr auch mit der bevorstehenden Rente nicht langweilig werden sollte. Wenn doch, kann Sie, zumindest im Moment, Langeweile auch mal gut genießen und aushalten. Wir haben Sie anlässlich Ihres 40-jährigen Dienstjubiläums einmal besucht ...

Liebe Frau Rossow wie war Ihr erster Tag an der UMG?

„Ich kam als kleines Mädchen vom Dorf. Auch wenn ich schon 22 Jahre alt war, kam ich mir in meiner Anfangszeit an der UMG irgendwie immer vor, als würde ich auf dem Flughafen in Frankfurt arbeiten. Alles war so groß, weitläufig und laut …“, leitet Gabriele Rossow das Interview mit uns ein, wobei Sie uns von ihren ersten Tagen an der UMG berichten soll. Diese ersten Tage sind nun schon eine ganze Weile her, denn im Herbst hat sie bereits ihr 40-jähriges Dienstjubiläum gefeiert.

Auch wenn es sich nur die wenigsten vorstellen können, 40 Jahre lang in einem Unternehmen zuarbeiten, so ist Frau Rossow bei weiten nicht die einzige, die der UMG so lange die Treue hält. In diesem Jahr haben neben Gabriele Rossow noch knapp 50 weitere Mitarbeiter*innen der UMG ihr 40-jähriges Jubiläum gefeiert. An dieser Stelle noch einmal einen herzlichen Glückwunsch an Sie alle!

Exemplarisch für alle langjährigen UMGler haben wir uns mit Frau Rossow auf die Suche begeben, wie eine so lange Betriebszugehörigkeit gelingen kann.

Wie haben Sie es geschafft, sich so lang an der UMG gebraucht zu fühlen?

"Als gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann – und auf das „Mann“ lege ich dabei besonders viel wert – bin ich eher zufällig an die UMG gekommen. Meine Freundin arbeitete damals in der Personalabteilung und meinte, ich sollte mich mal in der UMG vorstellen. Also habe ich angerufen und dann ging es recht schnell. Gefühlt habe ich zu Beginn immer das gemacht, worauf die anderen keine Lust hatten. Dadurch, dass es ja wirklich sonst niemand machen wollte, habe ich mich dann aber schnell gebraucht gefühlt. Seitdem ist es nicht langweilig geworden und ich fühle mich nicht mehr wie auf dem Flughafen."

Was hat sich im Laufe der Zeit verändert?

"In den letzten 40 Jahren habe ich mehr oder weniger sieben Mal den Chef gewechselt. Aber nicht, weil ich den Bereich wechselte, sondern weil die Klinikdirektoren wechselten. Mit jedem neuen Chef kamen neue Prioritäten und Aufgaben; und eine neue Wertschätzung für meinen Job, da ich oft der erste Ansprechpartner für Fragen zur UMG für die neuen Vorgesetzten wurde. Immerhin bin ich mittlerweile die Person, die am längsten in der Klinik für Anästhesiologie arbeitet.

Auch wenn viele davon sprechen, dass früher alles besser gewesen sei, so kann ich dem nicht ganz zustimmen. Es hat sich zwar viel geändert; es gibt zum Beispiel mehr Regeln, die sich auch in meinem täglichen Arbeiten bemerkbar machen. Aber diese Regeln geben mir Struktur. Es ist also nicht schlimmer oder besser, sondern einfach nur anders geworden, das Arbeiten hier. Und das andere ist das, was den Job in den letzten 40 Jahren nicht hat langweilig werden lassen.“

Gab es auch schlechte Zeiten?

„Ja, natürlich. Die gibt es doch immer mal. Mal gab es externe Faktoren, die mir das Arbeiten erschwert haben, mal interne. Egal welchen Ursprung diese Beeinflussungen hatten, die UMG hatte stets eine zielführende Antwort. Nach einem längerfristigen Ausfall stand mir das BEM (Betriebliches Eingliederungsmanagement) unterstützend zur Seite. Und auch weitere Hilfsangebote der UMG, wie zum Beispiel das Gleichstellungsbüro oder den Personalrat habe ich in 40 Jahren dankend angenommen. Unterm Strich habe ich aber immer wieder zurück zur UMG gefunden und komme immer noch jeden Tag gern zur Arbeit.“

Wie können wir uns Ihren Arbeitsalltag vorstellen?

„Ich habe eine vier-Tage-Woche. Montags habe ich immer frei. So kann ich mich vom Wochenende erholen (lacht). Ansonsten startet jeder Morgen gleich: Ich komme ins Büro, schalte den PC an und beginne meine „Hausfrauen“-Tätigkeiten. Ich koche für meinen Chef und mich je eine Kanne Tee und bereite dann für den Chef alles für den Tag vor, damit er sich direkt um die wichtigen Dinge kümmern kann.

Dann arbeite ich meine Mails ab. Hierbei werde ich meist unzählige Male durch das klingelnde Telefon unterbrochen. Wenn ich keine Antwort auf die Fragen habe – egal ob per Mail oder am Telefon – dann weiß ich meist ganz genau, an wen man sich für die Beantwortung wenden muss. Das sind Erfahrungswerte, die man nach 40 Jahren Betriebszugehörigkeit einfach hat.

Grundsätzlich habe ich am Tag locker mit 50 verschiedenen Menschen zu tun, die alle irgendetwas von mir wollen. Wenn mal jemand kurzfristig in unserer Klinik ausfällt, dann springe ich auch schon mal ein oder versuche eine Lösung zu finden.“

Was mögen Sie besonders in der UMG?

„Auch wenn ich kaum Vergleiche habe, da ich bis auf meine Ausbildung nur dieses eine Unternehmen kennengelernt habe, kann ich sagen, dass vieles an einem selbst liegt. Um das zu wissen, brauche ich keine Vergleiche.

Hier wird es aber auch einfach nicht langweilig und man selbst bleibt nicht auf der Stelle stehen. Man entwickelt sich in der Zusammenarbeit mit den verschiedenen Persönlichkeiten immer weiter.

Es gibt auch Konstanten, die ich definitiv zu schätzen weiß. Ganz vorweg sind natürlich meine Kolleg*innen zu nennen. Mit denen steht und fällt das Klima auf der Arbeit. Trotz der Größe der UMG habe ich nicht das Gefühl, dass ich durch Regeln eingeengt bin. Ich habe schon sehr viele Freiräume mir meinen Arbeitsalltag zu gestalten. Was wahrscheinlich selbstverständlich ist, ich aber hier nochmal erwähnen möchte: Ich bekomme jeden Monat pünktlich mein Gehalt.“

Was möchten Sie Kolleg*innen bzw. Bewerber*innen mit auf den Weg geben?

„Das ist mein vorletztes Weihnachten bevor ich in Rente gehe – auch wenn Sie noch länger hier sein werden, als ich: Sind Sie immer mit Spaß an der Arbeit, auch wenn es mal stressige Zeiten gibt. Irgendwann vergeht jeder Sturm …“

Liebe Frau Rossow, herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben und mit uns Ihre 40-jährige UMG-Geschichte teilen! Nicht mehr lang und Sie können die Frage nach dem Renteneintritt mit „Nur noch ein Weihnachten …“ beantworten :)

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