Curriculum Klinik

Das klinische Curriculum umfasst 6 Semester. Daran schließt sich das Praktische Jahr (PJ) an, bevor der Zweite Abschnitt der Ärztlichen Prüfung mit einem bundeseinheitlichen schriftlichen Teil und einem mündlich-praktischen Teil abzulegen ist. Seit 2014 findet der schriftliche Teil vor und der mündlich-praktische Teil nach dem PJ statt.

In Göttingen ist das klinische Curriculum unter Aufhebung der Fächergrenzen in 21 themenzentrierte Module gegliedert. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem sicheren Erlernen ärztlich-praktischer Fertigkeiten wie der Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese), dem Arzt-Patienten-Gespräch und der körperlichen Untersuchung.

In den ersten beiden klinischen Semestern (5. und 6. Fachsemester) werden in den Modulen 1.2, 2.1 und 2.2 die Grundlagen zu Krankheitslehre und Diagnostik gelehrt. Die ärztlichen Basisfertigkeiten werden in den Modulen 1.1 und 2.3 in unserem Studentischen Trainingszentrum für Ärztliche Praxis und Simulation, kurz STÄPS, geübt. Hier stehen neben Phantomen und geschulten Tutoren auch Simulationspatienten zur Verfügung. Das weit über Göttingen hinaus bekannte STÄPS wurde komplett aus Studienbeiträgen von Studierenden für Studierende finanziert. Weitere Module in den ersten beiden Semestern beschäftigen sich mit dem Gesundheitssystem, den bildgebenden Verfahren und der Evidenzbasierten Medizin (Module 1.3, 1.4 und 2.4).

Das zweite klinische Semester wird mit einem „OSCE“ (objective structured clinical examination) abgeschlossen. In dieser praktischen Prüfung müssen die Studierenden ihre ärztlichen Basisfertigkeiten unter Beweis stellen. Nach den ersten beiden klinischen Semestern sind Sie bestens gerüstet für die ersten selbständigen Arbeiten am Patienten, z. B. im Rahmen einer Famulatur.

Die klinischen Semester 3 bis 5 (7.- bis 10. Fachsemester) enthalten Module zur spezifischen Krankheitslehre. Hier werden die Erkrankungen und Erkrankungsgruppen der einzelnen Organsysteme systematisch und interdisziplinär gelehrt. Im dritten klinischen Semester stehen in den Modulen 3.1, 3.2 und 3.3 die Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, der Lungen, der Nieren und des Urogenitalsystems, des Blutes, des Knochenmarks sowie die Grundlagen der Tumorerkrankungen auf dem Plan.

Das 4. klinische Semester enthält Module zu Erkrankungen der Haut, der Bewegungsorgane einschließlich Trauma, der Verdauungsorgane, des endokrinen Systems, der Augen, des Hals-Nasen-Ohrenbereichs und des Mundes und der Zähne (Module 4.1, 4.2, 4.3, 4.4).

Im 5. klinischen Semester sind die Module  zu Erkrankungen des Nervensystems, der Psyche, des Kindes- und Jugendalters, der Fortpflanzungsorgane und des Neugeborenenalters vorgesehen (Module 5.1, 5.2, 5.3). In jedem Modul erhalten Sie neben theoretischen Lehreinheiten (Vorlesungen) auch vertiefende, fallbasierte Lehreinheiten (Seminare) sowie Unterricht am Krankenbett in Form von Praktika und Lehrvisiten. Sie erhalten so in Kleingruppen Gelegenheit, Ihre erworbenen Kenntnisse der Krankheitstheorie praxisnah anzuwenden und zu vertiefen.

Die in den vorhergehenden Semestern erworbenen Kenntnisse werden im 6. klinischen Semester vertieft und durch differentialdiagnostische und –therapeutische Aspekte abgerundet. Hier finden die Module 6.x „Repetitoriumsmodul“ und 6.2 „Notfall- und Intensivbehandlung“ statt. In diesem Semester werden auch neue Unterrichtsformen wie zum Beispiel das POLEMA (= Problemorientiertes Lernen durch elektronische Medien assistiert) angeboten. Das Modul 6.2 wird mit einem OSCE abgeschlossen.

In den Semesterferien müssen die Blockpraktika Innere Medizin (nach dem 3. klinischen Semester), Chirurgie (nach dem 4. klinischen Semester), Frauenheilkunde, Kinderheilkunde sowie Allgemeinmedizin (nach dem 5. klinischen Semester) absolviert werden. Auch die viermonatige Famulatur, die die Studierenden in Eigenregie organisieren müssen, fällt in die Semesterferien.

In diesem Semester werden auch neue Unterrichtsformen wie zum Beispiel das POLEMA (problemorientierter Unterricht mit medientechnischer Unterstützung) angeboten. Diese Unterrichtsform stellt das praktische, differentialdiagnostische Denken besonders realistisch nach und erwartet von den teilnehmenden Studierenden das Stellen einer Diagnose und das Erarbeiten eines Therapievorschlags anhand eines Falles aus dem klinischen Alltag. Das in der Gruppe selbstständig erarbeitete Vorgehen wird anschließend mit ärztlichen Experten kritisch diskutiert.

Um den umfangreichen Lernstoff besser zu strukturieren, wird die Lehre an dem Göttinger Lernzielkatalog (LZK) für den klinischen Studienabschnitt ausgerichtet. Grundgedanke des LZK ist es, die Lehre zu reflektieren, innerhalb der Fakultät abzustimmen sowie die einzelnen Lernziele zu gewichten. So sollen auf die am häufigsten vorkommenden Krankheitsbilder sowie akut lebensbedrohliche Krankheiten einen größeren Raum einnehmen als seltene Erkrankungen. Der Göttinger Lernzielkatalog ist in vier Abschnitte gegliedert: Symptome und Befunde (LZK Teil 1), Gesundheitsstörungen (Teil 2), grundlegende theoretische Kenntnisse, Einstellungen und Methoden (Teil 3) und Fertigkeiten (Teil 4).

Im klinischen Studienabschnitt müssen derzeit 41 benotete Leistungsnachweise für Fächer, Querschnittbereiche, Blockpraktika und ein Wahlfach erworben werden. Die Punkte für Fächer und Querschnittbereiche werden in den Modulklausuren erworben. Eine Übersicht steht zum Download bereit. Näheres zu den Prüfungen regeln die Studienordnung  und die Ärztliche Approbationsordnung.

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