| Presseinformation 170 / 2022

"Orange Day – Hinsehen statt wegschauen“

Orange Day: Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen: Freitag, 25. November 2022. UMG unterstützt Kampagne „Orange the World – Stopp Gewalt an Frauen“. Gleichstellungsbüro und Personalrat der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) mit Informationsangeboten zum Schutz vor Gewalt.

Link zur Presseinformation Nr. 170 zum Thema "Orange Day – Hinsehen statt wegschauen"
Internationaler Orange-Day. UMG setzt ein Zeichen mit dem Hissen der Kampagnen-Fahne. Foto: umg

umg) Der 25. November ist jedes Jahr „Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“. Frauen jeden Alters und jeder Schicht sind von Gewalt betroffen – sie ist ein gesellschaftliches Problem, das auch an Universitäten und Hochschulen nicht Halt macht. In diesem Jahr setzt die UMG ein deutliches Zeichen und unterstützt die Kampagne von UN Women Deutschland „Stopp Gewalt gegen Frauen“ mit dem Hissen der orangenen Fahne vom 25. November bis 10. Dezember 2022.

Anja Lipschik, Gleichstellungsbeauftragte der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), wirbt für mehr Aufmerksamkeit und Achtsamkeit gegenüber allen Formen von Gewalt. Mit Blick auf den Schutz aller Mitarbeitenden verweist Lipschik auf die im letzten Jahr von Universität und UMG gemeinsam verabschiedete "Richtlinie zum Schutz vor sexualisierter Belästigung und Gewalt" ( Download unter bit.ly/3AJ2N9c ) . Gewalt gegen Frauen kann bei frauenfeindlichen Witzen beginnen, aber auch eine ökonomische Abhängigkeit vom Partner, weil Frauen im Durchschnitt ein geringeres Einkommen haben, kann eine Form von struktureller Gewalt sein.

Am Freitag, dem 25. November 2022, informieren Mitarbeiter*innen des Personalrats und des Gleichstellungsbüros der UMG an Informationsständen im Versorgungsgebäude und in der Westhalle Besuchende, Mitarbeitende, Studierende und allen Interessierten. Am Stand des Gleichstellungsbüros der UMG informiert zudem Dr. Anke Hillebrecht, Oberärztin in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) der UMG, über die Möglichkeit einer professionellen Beweissicherung mittels eines Spurensicherungskoffers. Solche Spurensicherungskoffer gibt es in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der UMG sowie in der ZNA. Dort können Patient*innen Verletzungen aufnehmen und Spuren sichern lassen. Dafür steht geschultes Personal für die Betroffenen zu Verfügung. Die UMG ist mit der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Partnerin des Netzwerks ProBeweis. Das Netzwerk startete im Januar 2012 mit Unterstützung des niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. Hier werden Betroffenen von häuslicher oder sexueller Gewalt eine überregionale, strukturierte und standardisierte verfahrensunabhängige Dokumentation und Spurensicherung, auch ohne vorherige Strafanzeige, angeboten.

„Die UMG stellt sich aktiv gegen Gewalt. Für Aggression oder Gewalt gegen ihre Mitarbeiter*innen gibt es an der UMG keine Toleranz und kein Verständnis. Sie steht hinter ihren Mitarbeiter*innen und schützt sie. Als Vorstand unterstützen wir deshalb ausdrücklich die Aktivitäten zum Schutz unser Mitarbeitenden vor Gewalt“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstandes der UMG.

Universität und UMG haben im September 2021 eine gemeinsame Gewaltschutz-Richtlinie verabschiedet. „Die Richtlinie ist ein wesentlicher Schritt und ein Statement der UMG gegen sexualisierte Gewalt vor allem gegen Frauen. Mit Maßnahmen zur Prävention, Information, Weiterbildung und Sanktion bildet sie die Grundlage für unser Handeln“, so Anja Lipschik. In ihrer Funktion als Gleichstellungsbeauftragte steht sie Betroffenen beratend zur Seite.

„Die Universitätsmedizin Göttingen möchte darüber hinaus für eine Kultur des Hinsehens und Unterstützens von Betroffenen sensibilisieren. Dazu gibt es hilfreiche Instrumente. Schauen Sie hin! Seien Sie ansprechbar und offen für Betroffene von Gewalt! Tragen Sie bei zu einer Kultur des Hinsehens gegen Gewalt“, so Lipschik.

Die Meldung eines Vorfalls ist ein erster Schritt. Beschäftigte – besonders in der Pflege – sind immer wieder von Gewalt am Arbeitsplatz durch Patient*innen, Angehörige oder Besucher*innen betroffen. Für solche Fälle gibt es an der UMG seit 2019 die zentrale Anlaufstelle „Gewaltfreier Arbeitsplatz“. Hier können Mitarbeitende an der UMG selbsterlebte oder beobachtete verbale oder körperliche Übergriffe anonym melden. Die Vorfälle werden zur rechtlichen Absicherung der beteiligten Personen dokumentiert. Zudem bietet die zentrale Anlaufstelle Beratung und Informationen an.

Darüberhinaus können Mitarbeiter*innen, Studierende, Kooperationspartner*innen sowie andere Externe über ein anonymes Hinweisgeberportal der UMG Regelverstöße und kriminelle Handlungen melden (sog. Whistle Blowing).


Weitere hilfreiche Adressen:

Frauennotruf Göttingen: www.frauen-notruf-goettingen.de/
Frauenforum Göttingen: www.frauenforum-goettingen.de/antigewalttag.html
Gleichstellungsbüro Stadt Göttingen: Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen - Gleichstellungsbüro (goettingen.de)
Hilfetelefon der Bundesregierung „Gewalt gegen Frauen“: www.hilfetelefon.de/
Ärztekammer Niedersachsen: www.aekn.de/aerzte/infos-fuer-klinik-und-praxis/haeusliche-gewalt

Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen: Gedenken an Widerstandskämpferinnen

Der Internationale Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“ am 25. November erinnert jährlich an den Todestag der Schwestern Mirabal in der Dominikanischen Republik. Sie setzten sich für die politische Freiheit in ihrem Land ein, wurden immer wieder inhaftiert und verhört, gingen als Widerstandskämpferinnen in den Untergrund und wurden am 25. Novemder 1960 vom Geheimdienst ermordet. Zu Ehren dieser mutigen Frauen wurde 1981 auf dem ersten lateinamerikanischen feministischen Treffen in Bogotá, Kolumbien, ihr Todestag zum Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen ausgerufen. 1999 verabschiedete auch die Generalversammlung der Vereinten Nationen eine Resolution, die den 25. November zum "International Day to Eliminate Violence Against Women" erklärte. 2001 startete Terre des Femmes die Fahnenaktion „frei leben ohne Gewalt“, die diesen Tag in Deutschland bekannt machte.

 

WEITERE INFORMATIONEN
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Gleichstellungsbüro
Gleichstellungsbeauftragte Dipl. oec. Anja Lipschik
Telefon 0551 / 39-69335
anja.lipschik@med.uni-goettingen.de

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