| Presseinformation Nr. 046 / 2023

Ausgezeichnete klinische Pankreasforschung

Dr. Christoph Ammer-Herrmenau aus der Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) mit Abraham-Vater-Preis des Deutschen Pankreasclub e.V. ausgezeichnet. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.

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Ausgezeichnet mit dem Abraham-Vater-Preis für klinische Pankreasforschung 2023: Dr. Christoph Ammer-Herrmenau Foto: umg / mirko plha

(umg) Dr. Christoph Ammer-Herrmenau, Assistenzarzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), ist mit Abraham-Vater-Preis für klinische Pankreasforschung 2023 ausgezeichnet worden. Er erhielt den Preis vom Deutschen Pankreasclub e.V. für die von ihm geleitete klinische Studie „Pancreatitis – Microbiome As Predictor of Severity (P-MAPS): A prospective international multicentre translational study“. Mit der Studie konnte gezeigt werden, dass sich anhand der bakteriellen Zusammensetzung im Mund und im Darm der Verlauf einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung mit guter Sicherheit vorhersagen lässt.

Der Abraham-Vater-Preis ist mit 1.000 Euro dotiert. Mit dem Wissenschaftspreis fördert der Pankreasclub e.V. junge und etablierte Wissenschaftler*innen mit herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der klinischen Pankreasforschung. Die Verleihung fand im Rahmen der 42. Jahrestagung des Deutschen Pankreasclub e.V. (DCP) vom 2. bis 4. März 2023 in München statt.

ZUR STUDIE

Ziel der Studie Pancreatitis – Microbiome As Predictor of Severity (P-MAPS)“ war es, den Verlauf der akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung anhand der bakteriellen Zusammensetzung vorauszusagen zu können. Von insgesamt 450 Patient*innen in 16 Zentren aus acht europäischen Ländern wurden dafür die Mikroorganismen (Mikrobiom) im Mundraum und im Darm bestimmt.

Die akute Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) ist eine schwerwiegende Erkrankung und einer der häufigsten Diagnosen, die zu einer Einweisung in die Gastroenterologie führt. Häufig sind Gallensteine oder erhöhter Alkoholkonsum die Ursache. Bei den meisten Patient*innen verläuft die Entzündung milde. Bei richtiger Therapie können sie das Krankenhaus nach einigen Tagen verlassen. Etwa zehn Prozent der Patient*innen haben einen komplikativen Verlauf. Sie müssen mehrere Wochen stationär behandelt werden und weisen ein erhöhtes Sterberisiko auf. Mit der Studie konnte gezeigt werden, dass die bakterielle Zusammensetzung im Darm den Verlauf der akuten Bauchspeichelentzündung mit guter Sicherheit vorhersagen kann. Auf Grundlage dieser Daten sollen zukünftige Experimente untersuchen, ob gezielte Veränderungen des Mikrobioms den Verlauf einer akuten Entzündung der Bauchspeicheldrüse beeinflussen können.

Das Studienprotokoll wurde 2021 in der wissenschaftlichen Open-Access-Fachzeitschrift BMC Gastroenterology publiziert.

Zur Originalveröffentlichung:https://doi.org/10.1186/s12876-021-01885-4.Die Veröffentlichung der finalen Ergebnisse folgt in den kommenden Wochen.

ZUR PERSON

Dr. Christoph Ammer-Herrmenau arbeitet seit 2018 als Assistenzarzt in Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin und als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie der UMG unter Leitung von Prof. Dr. Volker Ellenrieder. Sein wissenschaftliches Interesse gilt der Infektiologie, Mikrobiomforschung und gastrointestinalen Onkologie. Dr. Christoph Ammer-Herrmenau wird seit 2020 durch das Pankreas 2000 Programm des europäischen Pankreasclubs (EPC) gefördert, das junge Ärzt*innen auf eine Spezialisierung in der Pankreatologie vorbereitet.

WEITERE INFORMATIONEN
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie
Dr. Christoph Ammer-Herrmenau
christoph.herrmenau@med.uni-goettingen.de
Telefon 0551 / 39-65765
https://gastroenterologie.umg.eu/

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