| Presseinformation 121/2018

„An der UMG wird die Medizin der Zukunft gemacht“. Wissenschaftsminister Björn Thümler lobt UMG.

Jahresempfang der Universitätsmedizin Göttingen: Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur Björn Thümler lobt UMG. UMG-Vorstand: Die UMG befindet sich zwischen Sorgen und Möglichkeiten. Rekordteilnahme: 530 Gäste besuchten den Vorstandsempfang.

(umg) Die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) feierte am Montag, 12. November 2018, ihren Jahresempfang unter Beteiligung politischer Prominenz. Gastredner war der niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler. Die Zahl der Besucher hat die letztjährige Rekordmarke noch mal übertroffen: Rund 530 Gäste und Spitzenvertreter aus Politik und Landesbehörden, Wissenschaftseinrichtungen und Universität, Gesundheitseinrichtungen, Wirtschaft, Kirchen, Ehrenamt sowie aus den Führungskräften der UMG besuchten den Empfang des Vorstandes. Anwesend waren zudem Göttingens Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler, die Göttinger Bundestagabgeordneten Thomas Oppermann und Konstantin Kuhle. Die Präsidentin der Universität Göttingen Prof. Dr. Ulrike Beisiegel war mit ihren Vizepräsidenten zu Gast ebenso wie die Präsidien der HAWK, der PFH und der MHH. Anwesend waren gleich zwei Nobelpreisträger: Medizinnobelpreisträger Prof. Dr. Erwin Neher und der Nobelpreisträger für Chemie, Prof. Dr. Stefan Hell vom Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie. Weiter vor Ort vertreten waren Direktoren und Spitzenforscher aller wissenschaftlicher Einrichtungen des Göttingen Campus.

„An der UMG wird die Medizin der Zukunft gemacht“
In seiner Festrede sagte der niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler zur Lage an der UMG: „An der UMG wird die Medizin der Zukunft gemacht.“ Thümler bekräftigte den Willen des Ministeriums und des Landes Niedersachsen, die großen Neubauvorhaben an der UMG umzusetzen und die Masterplanung voranzubringen. Auch Thümler sieht einen dringenden Reformbedarf bei der Finanzierung der Krankenhausleistungen. Es könne nicht sein, dass Uni-Kliniken bei der Finanzierung durch die Krankenkassen schlechter als die normalen Krankenhäuser gestellt werden. „Ich stehe dazu in einer lebhaften Brieffreundschaft mit meinem Kollegen Gesundheitsminister Jens Spahn“, so Thümler Ausdrücklich bedankte sich Wissenschaftsminister Thümler bei den UMG-Beschäftigten für deren wertvolle Arbeit für die Entwicklung der UMG: „Sie leisten mit viel Herzblut und Engagement ihren Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der UMG. Sie erbringen täglich einen hohen Einsatz für die Gesundheit und das Leben der Menschen in unserem Land.“

Der Wissenschaftsminister brachte zudem noch als „Geschenk“ mit, dass das Land Niedersachsen für die Antragstellung eines gemeinsam von UMG und MHH zu gründenden Onkologischen Spitzenzentrums der Deutschen Krebsgesellschaft eine Anschubfinanzierung für den Aufbau der Infrastruktur bereitstelle. Sie beträgt eine Million Euro pro Jahr und gilt für fünf Jahre, für die UMG alleine also insgesamt 2,5 Millionen Euro.

Universitätsmedizin Göttingen: zwischen Sorgen und Möglichkeiten
Prof. Dr. Heyo K. Kroemer, Sprecher des Vorstandes der UMG, stellte seine Jahresrede unter das Oberthema „Universitätsmedizin Göttingen: zwischen Sorgen und Möglichkeiten“. Kroemer: „Wir sehen auf der einen Seite einen rasanten Fortschritt in vielen Feldern der Medizin, die wir sehr gern an die Patienten, die in dieses Haus kommen, weitergeben möchten. Und auf der anderen Seite gibt es Einschränkungen, die uns in unserer Entwicklung sehr stark behindern.“

Kroemer nannte zwei wichtige Projekte: den Erhalt der Infrastruktur und die Erneuerung der IT. Mit der Einrichtung eines umfänglichen Sondervermögens sieht Kroemer die materiellen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Neubauverfahren gegeben. Nun müsse mit dem Land Niedersachsen ein Verfahrensablauf entwickelt werden, damit das vorhandene Geld zeitnah verbaut werden könne. Grundlage sei das Vertrauen im Zusammenwirken aller Beteiligten. Zudem liege dem Minis­terium inzwischen ein umfänglicher Masterplan für die bauliche Entwicklung der UMG vor, der jetzt vom Haushaltsausschuss des Landtages verabschiedet werden müsse. Mit dem Gebäude für die Herz-Hirn-Forschung könne 2019 begonnen werden, die Weiterentwicklung der Forschungsinfrastruktur UMG auf Spitzenniveau sei damit gesichert. Als existenzielles Thema nannte Kroemer die dringend notwendige Digitalisierung der UMG. Hier sei die UMG, wie viele bundesdeutsche Großkliniken auch, im internationalen Vergleich noch einem „steinzeitlichen System“ verhaftet. Aufbruch bringen die vom Land bereitgestellten 23 Millionen Euro für ein neues Krankenhausinformationssystem, an deren Einführung die UMG gerade mit Hochdruck arbeite. Normalerweise baue man oder digitalisiere man ein Krankenhaus. „Wir sind gezwungen, beides parallel zu machen und das fordert alle Kräfte dieses Unternehmens“, so Kroemer.

Als Erfolg in der Forschung bezeichnete Heyo Kroemer die Bewilligung des Exzellenzclusters „Multiscale Bioimaging“ unter erheblicher Beteiligung und in Sprecherfunktion der UMG.

Kroemer zu den Leistungszahlen der UMG: Insgesamt entwickele sich die UMG sehr gut weiter. Die rund 1450 Betten in über 40 klinischen Abteilungen waren im Schnitt zu 84 Prozent und damit voll belegt. 65.000 stationäre und teilstationäre Patienten wurden behandelt. Diese Leistungen wurden von mittlerweile 9026 Mitarbeitern (einschließlich der Tochterunternehmen) erbracht. Trotz monetärer Ungleichbehandlung bei erfolgreicher Patientenauslastung bekannte sich Kroemer klar: „Wir werden an der UMG niemanden abweisen, der Hilfe sucht.“

Kroemer zog als Fazit: „Zusammenfassend war das Jahr 2018 geprägt durch viele Möglichkeiten zu wichtigen Weiterentwicklungen. Es seien die Bereiche Bau und Informationstechnologie genannt. Eigentlich entwickelt sich die Universitätsmedizin Göttingen in allen Geschäftsfeldern sehr gut weiter. Auf der anderen Seite gibt es eine Reihe von Punkten, die sich sehr weitgehend unserem Einfluss entziehen, die uns erhebliche Sorgen bereiten und die Möglichkeit mit sich bringen, dass die Funktionalität der UMG eingeschränkt werden könnte.“  

Zahlen zur UMG
Mit rund 7.900 Beschäftigten ist die UMG der größte Arbeitgeber in Südniedersachsen. Im Jahr 2017 wurden in etwa 1.450 Betten über 66.000 Patienten stationär versorgt, Zudem wurden in der UMG etwa 410.000 ambulante Kontakte behandelt. Etwa 3.700 Studierende lernen an der UMG in der Human- und Zahnmedizin sowie in den Studiengängen Molekulare Medizin und Cardiovascular Science. Der Betriebsaufwendungen der UMG lagen im Jahr 2016 bei insgesamt etwa 700 Millionen Euro.

WEITERE INFORMATIONEN:
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