| Presseinformation Nr. 025 / 2020

Verletzter gerettet, Strahlenquelle geborgen. Feuerwehr und UMG-Notfallmanagement üben Notfall am Universitätsklinikum Göttingen

Rettungsübung im Versorgungsgebäude Ost des Universitätsklinikums Göttingen. 60 Einsatzkräfte der Göttinger Berufs-, Freiwilligen und Werks-Feuer-wehr sowie des UMG-Notfallmanagements üben die Rettung einer verletzten Person und die Bergung einer Strahlungsquelle.

Notfallübung: Die Verletzten-Simulationspuppe wird von Spezialkräften der Feuerwehr auf Strahlenbelastung frei gemessen. Foto: umg/spförtner

(umg) 10:20 Uhr, Samstagvormittag: Über den Notruf 112 erhält die Kommunale Regionalleitstelle in der Breslauerstraße die Meldung: „Vermisste Person in der Strecke der Automatischen Warentransport (AWT)-Anlage im Versorgungs (VER)-Gebäude des Universitätsklinikums Göttingen. Alarm an einem Container: Die Detektion für Strahlung zeigt kritischen Wert an“. Am Unfallort muss also mit einer erhöhten Strahlenbelastung gerechnet werden.

Alarmiert werden die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr, der Werkfeuerwehr und der freiwilligen Feuerwehr der Stadt Göttingen, gleichzeitig informiert die Stör­meldezentrale der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) das Notfallmanagement der UMG.

Vier Minuten später, um 10:24 Uhr sind die ersten Einsatzkräfte vor Ort. Die Feuerwehr baut sofort den Dekontaminationsplatz auf. Die Einsatzkräfte bestehen aus dem Gefahrgutzug der Berufsfeuerwehr der Hauptfeuerwache und der Feuerwache Klinikum, dem Gefahrgutzug der freiwilligen Feuerwehr Göttingen-Grone und der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte sowie der nebenberuflichen Werkfeuerwehr der UMG. Die UMG ist vor Ort mit dem Team des Notfallmanagements um Annika Grimm, Leiterin des Infrastrukturellen Gebäudemanagements der UMG, vertreten.

Das Szenario: Ein Detektor hat an einem der AWT-Container in der Trasse eine erhöhte Strahlung gemessen und Alarm in der Entsorgung ausgelöst. Ein Mitarbeiter der Entsorgung ist daraufhin in den Keller des VER-Gebäudes-Ost gegangen, um dort nach dem Container zu sehen. Dabei ist der Mitarbeiter gestürzt, hat sich am Bein verletzt und bleibt in der Nähe der Strahlenquelle liegen.

Das Szenario war natürlich gestellt. Es löste eine nicht angekündigte Notfallübung der Göttinger Berufsfeuerwehren, der Freiwilligen Feuerwehren und der Werk­feuerwehr der UMG aus. Die Schwierigkeit der Lage bestand in den beengten Ver­hältnissen im Kellerbereich, zudem können die Arbeiten nur unter Körperschutz gegen die Strahlung durchgeführt werden. Ziel der Notfallübung war es, zuerst die verletzte Person aus dem Kellerbereich zu retten und dann die Strahlenquelle aus dem AWT-Container zu sichern. Mit dieser Übung sollte zudem die Zusammen­arbeit zwischen den Feuerwehren und dem Notfallmanagement der UMG trainiert werden.

Zwischen 10:27 Uhr und 10:33 Uhr waren die Freiwilligen Feuerwehren der Ortsfeuerwehren Mitte und Grone mit seinem Gefahrstoffzug am Einsatzort.

Bereits um 10:42 Uhr war die verletzte Person aus der Trasse des Versorgungsgebäudes Ost gerettet. Sie wurde von den Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr frei gemessen und dem Rettungsdienst übergeben.

Nun galt es noch, im Keller an der Trasse die Ursache für die erhöhte Strahlenbelastung im AWT-Container zu ermitteln und zu bergen. Dafür wurden drei weitere Trupps der Spezialeinsatzkräfte der Feuerwehr mit Schutzkleidung ausgerüstet. Um 11:23 Uhr arbeitete sich der Trupp mit seinen Messgeräten und in Spezialkleidung an den Unfallort heran. Dort wurde die Strahlenquelle in einen Bleibehälter aus  dem stillgelegten AWT-Container geborgen.

Um11:39 Uhr war die Übung erfolgreich beendet. Insgesamt dauerte die Notfallübung von der Auslösung des Alarms, mit der Rettung der verletzten Person und der Bergung der Gefahrenquelle eine Stunde und 19 Minuten.

Rund 60 Personen der Berufs-, der Freiwilligen Feuerwehr, der Werkfeuerwehr der UMG sowie des Notfallmanagements der UMG waren vor Ort im Einsatz, dazu etliche Einsatzfahrzeuge der Feuerwehren.

FAZIT
Die Nachbesprechung erfolgte sofort und brachte ein überzeugendes Ergebnis: „Die Übung ist zügig und ohne Hektik verlaufen. Alle haben gut abgestimmt miteinander gearbeitet. Die Alarmkette hat funktioniert, Information und Austausch zwischen der Einsatzleitung der Feuerwehren und dem UMG-Notfallmanagement verliefen ruhig und reibungslos“, sagt Matthias Wilke, Einsatzleiter der Feuerwehr vor Ort. Frank Gloth, Leiter der Feuerwache Klinikum, sagte: „Die Übung war realitätsnah. Es ist nichts durchgesickert, die Information kam direkt erst am Samstagmorgen.“

Weitere Informationen:
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Unternehmenskommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Stefan Weller, Telefon 0551 / 39-61020
presse.medizin(at)med.uni-goettingen.de

Stadt Göttingen
Fachdienstleiter Feuerwache Klinikum
Frank Gloth
Telefon 0551 / 7075-612 frank.gloth@med.uni-goettingen.de

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