| Presseinformation Nr. 165 / 2019

Stets ein „offenes Ohr“: Vereinbarkeitspreis 2019 der UMG geht an Leiterin des Zentralen Schreibbüros

„Vereinbarkeitspreis UMG“ für besonderes Engagement zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Beschäftigte mit Familienverantwortung verliehen an Gisela Müller, Leiterin des Zentralen Schreibbüros der UMG.

UMG-Vereinbarkeitspreis 2019: (v.l.) Anja Lipschik (Gleichstellungsbeauftragte UMG), Preisträgerin Gisela Müller (Leiterin Zentrales Schreibbüro UMG) und Prof. Dr. Wolfgang Brück (Sprecher des Vorstandes UMG). Foto: umg/Theodoro da Silva

(umg) Gisela Müller erhält für ihr Engagement zur Verbesserung der Familienfreundlichkeit den „Vereinbarkeitspreis UMG“ des Jahres 2019. Den Preis überreichte Prof. Dr. Wolfgang Brück, Vorstand Forschung und Lehre, Dekan der Medizinischen Fakultät und Sprecher des Vorstandes der UMG, am Freitag, 13. Dezember 2019. Der Vereinbarkeitspreis wird seit dem Jahr 2016 jährlich verliehen und ist mit 1.000 Euro dotiert.

BEGRÜNDUNG

Gisela Müller geht die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben mit viel Engagement an. Sie verschafft ihren Beschäftigten zeitliche und örtliche Flexibilität, indem sie das UMG-interne Angebot von Telearbeit einsetzt. Das Zentrale Schreibbüro war als eine der ersten Einrichtungen der UMG über mehrere Jahre an einem UMG-internen Pilotprojekt zur Telearbeit beteiligt. Heute können etwa die Hälfte der rund 30 Mitglieder des Teams des Zentralen Schreibbüros zeitweise von zu Hause aus arbeiten. Arbeits- und Anwesenheitszeiten können dabei kurzfristig angepasst werden. Mit einem stets „offenen Ohr“ für die dienstlichen und privaten Belange ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sucht Gisela Müller immer wieder nach Lösungen für angemessene Arbeitsbedingungen. Nominiert haben Frau Müller in diesem Jahr vier Mitglieder ihres Teams. Diese schätzen insbesondere das hohe Maß an Offenheit, Verständnis und Sozialkompetenz, mit dem ihre Vorgesetzte ihnen begegnet und mit der sie das Team führt. Gisela Müller wird als verlässliche, zugewandte und anteilnehmende Führungskraft beschrieben.

DER UMG-VEREINPARKEITSPREIS 2019

Organisiert wird die Vergabe des Vereinbarkeitspreises jährlich vom Team des Gleichstellungsbüros der UMG. Die Gleichstellungsbeauftragte, Anja Lipschik, freut sich, dass auch in diesem Jahr wieder eine Führungskraft, die mit gutem Beispiel vorangeht, Wertschätzung erfährt: „Durch ihr Engagement verbessert Frau Müller nicht nur die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, sondern erleichtert auch die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen am Arbeitsleben, erhöht die Motivation und Zufriedenheit der Beschäftigten, steigert die Attraktivität der UMG als Arbeitgeberin und trägt dazu bei, dass erworbene Qualifikationen erhalten bleiben.“

Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstandes der UMG, sagt: „Der Vereinbarkeitspreis der UMG wird jetzt zum vierten Mal verliehen. In diesem Jahr geht der Preis an eine vorbildliche Führungskraft in der Administration. Das zeigt, dass Familienfreundlichkeit in allen Bereichen der UMG gelebt werden kann und auch gelebt werden muss. Wir alle haben an der UMG noch einige Aufgaben vor uns und über das ‚audit berufundfamilie‘ konnten in vielen Bereichen gute Initiativen auf den Weg gebracht werden. Der Vereinbarkeitspreis zeigt uns immerhin jedes Jahr, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der UMG als Thema im Alltag angekommen ist.“

Gisela Müller sagte: „Als ich anfing zu arbeiten, gab es gerade sechs Monate Erziehungsurlaub für uns Mütter. Deshalb ist es mir ist heute wichtig, dass junge Mütter, Menschen mit Beeinträchtigungen und Menschen, die weit weg hinterm Berg wohnen, von zu Hause aus arbeiten können.“

HINTERGRUND: TELEARBEIT AN DER UMG

In den Jahren 2012 bis 2018 wurde ein zweiphasiges Pilotprojekt zur Telearbeit durchgeführt. Die Federführung dabei hatten die Geschäftsbereiche „Personal“ und „Informationstechnologie“ der UMG unter Beteiligung des Personalrats und des Zentralen Schreibbüros. In der ersten Phase des Projekts konnten zunächst ausschließlich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentralen Schreibbüros (zeitweise) von zu Hause aus arbeiten. Dafür wurden unter Einhaltung der bestehenden Bestimmungen Heimarbeitsplätze eingerichtet. In der zweiten Phase wurden weitere Beschäftigtengruppen in das Projekt einbezogen: Mitarbeiter*innen aus dem ärztlichen Dienst sowie wissenschaftliches und technisches Personal konnten sich für Telearbeit von zu Hause aus entscheiden. Inzwischen gibt es eine Dienstvereinbarung zwischen der Dienststelle und dem Personalrat der UMG zur Arbeit im Home Office. Telearbeit ist nun im Angebot des Personalmanagements der UMG verankert. So können nun prinzipiell alle Beschäftigten Telearbeit nutzen, sofern dies mit den jeweiligen dienstlichen Aufgaben vereinbar ist. Regelmäßige Anwesenheitszeiten sollen sicherstellen, dass die Anbindung an die Einrichtung vor Ort und der Zusammenhalt der Teams nicht verlorengehen. Die Dienstvereinbarung berücksichtigt auch potentielle Risiken der Telearbeit und beinhaltet entsprechende Regelungen zum Schutz der Nutzerinnen und Nutzer. Für diese Arbeitsform gibt es etliche Gründe: Neben der Familienverantwortung zählen dazu unter anderem auch Behinderungen aufgrund von Beeinträchtigungen. Mit etwa 530 schwerbehinderten und gleichgestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern liegt der Schwerbehindertenanteil an der UMG bei rund sieben Prozent und damit über der gesetzlichen Pflichtquote von fünf Prozent. Die Schwerbehindertenvertretung unterstützt bei der Entwicklung von Lösungen und bei der Gewährung von Nachteilsausgleichen.

VEREINBARKEITSPREIS FÜR GISELA MÜLLER: DAS SAGEN MITARBEITENDE

„Frau Müller ist sehr viel daran gelegen, dass es ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gut geht. Sie ist immer bereit, Lösungen zu finden und diese zügig umzusetzen. Das Maß an Anteilnahme und Rückhalt, das ihr Team durch sie erfährt, ist nicht selbstverständlich.“, sagt Claudia Dauer, Mitarbeiterin im Zentralen Schreibbüro. Gisela Müller habe ihr während der akuten Phase einer schweren Erkrankung eines Familienmitglieds mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Auch heute, wo es ihrer Angehörigen glücklicherweise wieder besser gehe, erfahre sie weiterhin Unterstützung durch Frau Müller: „Ich bekomme zum Beispiel Gleitzeitausgleiche gewährt, wenn die zahlreichen Nachsorgeuntersuchungen anstehen, zu denen ich meine Angehörige begleite.“

Annabelle Pastler, stellvertretende Leiterin des Zentralen Schreibbüros und Mutter eines Kindes, ist dankbar für das gute Gefühl, das Frau Müller ihr vor und während ihrer Elternzeit vermittelt hat: „Ich musste keine Sorge haben, meine bisherigen Tätigkeiten auch nach meiner Abwesenheit weiterführen zu können. Frau Müller hat mir zugesichert, dass ich meine Position trotz der familienbedingten Auszeit behalten könne. So habe ich meinem Wiedereinstieg während meiner Elternzeit beruhigt entgegengesehen.“ Annabelle Pastler arbeitet in flexibler Telearbeit, wechselt je nach Bedarf zwischen ihrem Heimarbeitsplatz und ihrem Arbeitsplatz im Zentralen Schreibbüro hin und her. Auch sie schätzt Gisela Müllers entgegenkommende Art: „Ohne ihr großes Verständnis könnte ich Beruf und Familie nicht unter einen Hut bekommen.“

Dauerhafte Unterstützung durch Gisela Müller erfährt auch Ronny Pscheidt, Mitarbeiter im Zentralen Schreibbüro, der aufgrund einer Sehbehinderung gemeinsam mit seiner Vorgesetzten und der Schwerbehindertenvertretung Lösungen für die tägliche Arbeit entwickelt hat. So schätzt Herr Pscheidt insbesondere, dass er seine Arbeitszeit eigenverantwortlich einteilen könne. Die Pausen, die er aufgrund des stärkeren Einsatzes seines Hörvermögens regelmäßig benötige, könnten zeitlich so gelegt werden, wie er sie brauche. Herr Pscheidt hat außerdem vor einigen Monaten einen Begleithund bekommen. Die Eingewöhnungsphase mit dem Hund wurde durch Frau Müller vorbehaltlos unterstützt. Über die Nutzung alternierender Telearbeit mit festem Heimarbeitsplatz erspart sich der Vater von zwei Kindern zudem täglich mehrere Stunden Fahrtzeit. „So bin ich zu Hause, wenn meine Kinder aus der Schule kommen und kann mich um sie kümmern“, sagt Herr Pscheidt.

DER „VEREINBARKEITSPREIS UMG“

Der „Vereinbarkeitspreis UMG“ will die Vereinbarkeit von Beruf und Familienleben für alle UMG-Angehörigen fördern. Er zeichnet Führungspersonen aus, die sich in ihren Einrichtungen für eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie einsetzen. Beschäftigte der UMG können Vorgesetzte vorschlagen, die sie bei diesem Ziel unterstützen. Der Preis wird vom Vorstand der UMG verliehen und ist mit 1.000 Euro dotiert. Das Preisgeld ist dafür vorgesehen, in der Einrichtung der Preisträgerin oder des Preisträgers familienfreundliche Angebote auszubauen. Die UMG verleiht deutschlandweit als einzige Hochschulmedizin regelmäßig einen Preis für persönliches Engagement bei der Gestaltung von familienfreundlichen Arbeitsbedingungen.

Eine Übersicht der 8 Nominierten des diesjährigen Vereinbarkeitspreises finden Sie auf der Homepage der UMG (go.umg.eu/familienfreundlichkeit). Der nächste „Vereinbarkeitspreis UMG“ wird voraussichtlich im Herbst 2020 ausgeschrieben.
 

WEITERE INFORMATIONEN
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Gleichstellungsbeauftragte Dipl. oec. Anja Lipschik
Telefon 0551 / 39-69335
Mail: anja.lipschik@med.uni-goettingen.de

Nina Vogel, Referentin für Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Familie
Telefon 0551/ 39-8414
Mail: nina.vogel@med.uni-goettingen.de

Sekretariat: Kerstin Hudel
Telefon 0551 / 39-69785
Mail: gleichstellungsbuero@med.uni-goettingen.de

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