Personalisierte Operation und Präzision: Roboterassistierte Knieendoprothetik in der Universitätsmedizin Göttingen


Meilenstein in der modernen Endoprothetik: Erstmals wurde in der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) ein hochmoderner Roboter bei der Implantation künstlicher Kniegelenke eingesetzt. Diese Operationsmethode markiert einen bedeutenden Fortschritt in der Kniegelenkersatzchirurgie. Sie ermöglicht den behandelnden Ärzt*innen personalisierte Operationen mit höchster Präzision und den Patient*innen in der Folge bessere Ergebnisse und eine schnellere Genesung.
Die Endoprothetik ist ein medizinisches Verfahren, bei der geschädigte Gelenke dauerhaft durch ein künstliches Gelenk ganz oder teilweise ersetzt werden können. Dabei werden Materialien wie Metall oder Polyethylen, also Kunststoff, verwendet. Jedes Jahr werden in Deutschland rund 200.000 Operationen durchgeführt, in denen ein künstliches Kniegelenk erstmalig operativ eingesetzt wird. An der UMG können künftig alle geschädigten Kniegelenke, bei denen das Gelenk erstmalig ganz oder teilweise künstlich ersetzt werden muss, mit der neuen Methode operiert werden. Durch den Cori-Roboter kann den betroffenen Patient*innen eine personalisierte Operation auf Grundlage ihrer individuellen Anatomie und Kniegelenkschädigung angeboten werden.
Dank des digitalen Systems und der integrierten robotikgestützten Technologie können die Chirurg*innen während der Operation in Echtzeit ein dreidimensionales Modell des Kniegelenks erstellen. „Wir registrieren digital während der Operation individuell für jede Patientin und jeden Patienten das zu operierende Kniegelenk, ganz ohne den Einsatz strahlenbelastender Computertomographie“, erklärt Prof. Dr. Thelonius Hawellek, Geschäftsführender Oberarzt und Leiter des Endoprothetik in der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie der UMG. Dazu werden kleine, reflektierende Marker an den zu ersetzenden Gelenkstrukturen und den chirurgischen Instrumenten angebracht, die mit dem Cori-System verbunden werden. So entsteht ein präzises 3D-Modell des zu operierenden Kniegelenks und die*der Operateur*in kann in Echtzeit die optimale Implantatgröße, -ausrichtung und -position bestimmen. „Mit der robotergestützten Implantation von Knieendoprothesen kann die Operation sehr viel genauer durchgeführt werden. Die Methode ermöglicht eine optimale Ausrichtung sowie Ausbalancierung des Kniegelenks und führt zu einer höheren Implantatgenauigkeit sowohl bei Teil- als auch Vollprothesen“, sagt Prof. Hawellek.
„Mit dem Einsatz des Cori-Roboters in der Knieendoprothetik ist die UMG Vorreiterin in der Anwendung modernster Medizintechnologie. Ich freue mich sehr, dass wir diese innovative Methodik – aktuell als einzige Klinik in der Region Göttingen – anbieten können. Damit gewährleisten wir präzise Operationstechnik auf höchstem Niveau und bieten eine bestmögliche Behandlung für unsere Patientinnen und Patienten “, sagt Prof. Dr. Wolfgang Lehmann, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie der UMG.
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Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie
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