| Presseinformation Nr. 125 / 2021

Mehr Anfragen: GIZ-Nord mit Jahresbericht 2020

Giftinformationszentrum Nord (GIZ-Nord) an der UMG führt rund 47.000 Beratungen durch. Hinweis auf Vergiftungen mit Tieren.

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Auf Vergiftungen durch den Kontakt mit Tieren lag im Jahr 2020 ein Schwerpunkt in der wissenschaftlichen Tätigkeit des GIZ Nord. Im Fokus standen dabei Klapperschlangen, der Fisch „Petermännchen“, die Raupe des Eichenprozessionsspinners und die Krustenanemone. Symbolbild: unsplash/meg-jerrard

(umg) Insgesamt 46.945 Anfragen zu Vergiftungen haben die ärztlichen und pflegerischen Berater*innen des Giftinformationszentrums Nord (GIZ-Nord) im Jahr 2020 beantwortet. Das sind sechs Prozent mehr als im Vorjahr und der Höchststand bei den Anfragen, seitdem das GIZ Nord besteht. „Die steigende Zahl von Anfragen zeigt, wie groß der Bedarf an qualifizierter Beratung im Vergiftungsnotfall ist. Die Resonanz belegt zudem, wie gut das GIZ in der Bevölkerung und bei den Ärztinnen und Ärzten bekannt und akzeptiert ist", sagen Dr. Martin Ebbecke und Prof. Dr. Andreas Schaper. Beide leiten das GIZ-Nord seit 2015 gemeinsam.

Das GIZ-Nord ist zuständig für die Bundesländer Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein. Ratsuchende Eltern erhalten hier täglich rund um die Uhr kompetente Hilfe. Darüber hinaus gehört die fachliche Expertise bei ungewöhnlichen oder schweren Intoxikationen für Rettungskräfte und Ärzt*innen zu den Aufgaben des GIZ-Nord an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Der 24-Stunden-Service wurde 2020 erneut vermehrt von medizinischem Fachpersonal in Anspruch genommen.

Der Jahresbericht des GIZ-Nord analysiert detailliert die Vergiftungsursachen, die Altersgruppen der Betroffenen und die Schwere der Vergiftungen. Oft sind es Dinge aus dem täglichen Umfeld, die besonders für Kinder gefährlich werden können. Die größte Vergiftungsgefahr geht in dieser Altersgruppe von Haushaltschemikalien und Arzneimitteln aus. Bei Erwachsenen überwiegen Vergiftungen mit Medikamenten.

Die Hauptaufgabe des GIZ-Nord ist dieBeratung im akuten Vergiftungsfall. Mit dem Jahresbericht und der Erstellung detaillierter Spezialanalysen kommt das GIZ-Nord einer seiner anderen zentralen Aufgaben nach: Es berichtet den Überwachungsbehörden und der Fachöffentlichkeit über das aktuelle Vergiftungsgeschehen.

Vergiftungen durch Kontakt mit Tieren

Von Tieren, die über giftige Substanzen verfügen, geht eine besondere Gefahr aus. Die Anzahl der Anfragen zu Vergiftungen in Kontakt mit Tieren war im Vergleich mit Vergiftungen mit Medikamenten oder Haushaltschemikalien eher gering. Doch gerade aufgrund ihrer Seltenheit bedeuten solche Anfragen eine besondere Herausforderung für das Beratungsteam des GIZ-Nord. Auf Vergiftungen durch den Kontakt mit Tieren lag deshalb im Jahr 2020 ein Schwerpunkt in der wissenschaftlichen Tätigkeit des GIZ Nord. Im Fokus standen dabei Klapperschlangen, der Fisch „Petermännchen“, die Raupe des Eichenprozessionsspinners und die Krustenanemone.

Das GIZ-Nord war im Jahr 2020 an 30 wissenschaftlichen Publikationen beteiligt. Zahlreiche Einladungen zu internationalen Konferenzen zeigen, wie gut die Institution auch im internationalen Umfeld anerkannt ist. 32-mal berichteten Mitarbeiter*innen des GIZ-Nord in Kliniken und auf wissenschaftlichen Kongressen über Vergiftungen mit exotischen Gifttieren, mit Neuen Psychoaktiven Substanzen (NPS), mit Brand- und Rauchgasen sowie Vergiftungen im Kindesalter. Coronabedingt fanden zahlreiche Vorträge digital statt.

Weitere Informationen, die aktuellen und die bisherigen Jahresberichte sowie verschiedene Warnmeldungen über aktuelle Vergiftungsgefahren sind abrufbar über die Internetseite: www.giz-nord.de

Die meisten Anfragen erreichen das GIZ-Nord über die Notrufnummer 0551 / 19240. Vorsorgliche Anfragen können auch per E-Mail (giznord(at)giz-nord.de) übermittelt werden.

WEITERE INFORMATIONEN
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Giftinformationszentrum-Nord (GIZ-Nord)
Dr. Martin Ebbecke, Prof. Dr. Andreas Schaper,
Leiter Giftinformationszentrum-Nord (GIZ-Nord) und
Pharmakologisch-toxikologisches Servicezentrum (PTS)
Telefon 0551 / 38 31 80
Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen
www.giz-nord.de

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