| Presseinformation Nr. 086 / 2020

Forschung und Lehre in der Corona-Pandemie: Wissenschaftsminister Björn Thümler besuchte UMG

Der niedersächsische Wissenschaftsminister informierte sich an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) über vom BMBF und Land Niedersachsen geförderte Corona-Forschungsprojekte, zudem über digitale Medizin-Lehre in Corona-Zeiten. Rund 1.000 UMG-Beschäftigte begrüßten bei der Anfahrt den Minister mit der Aktion „Neubau. JETZT!“

Begrüßten den Wissenschaftsminister Björn Thümler (Mitte): Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstandes der UMG (rechts), Dr. Martin Siess (Vorstand Krankenversorgung). Foto: umg/spförtner

(umg) Der niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur Björn Thümler besuchte am Donnerstag, dem 16. Juli 2020, die Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Thümler informierte sich dabei über Forschung und Lehre an der UMG in Zeiten der Corona-Pandemie. Schon bei der Ankunft begrüßten auf der Zufahrt zum Universitätsklinikum etwa 1.000 UMG-Beschäftigte aus allen Berufsgruppen den Wissenschaftsminister mit der Botschaft „Neubau.JETZT!“. Mit dieser Aktion wollten die Mitarbeitenden der UMG die dringende Notwendigkeit für den Neubau des Universitätsklinikums Göttingen unterstreichen.

Die Fachschaft der Medizinstudierenden machte auf den notwendigen Bedarf eines neuen Lehrgebäudes aufmerksam. Dafür setzten sie ein großes Banner an der Klinikumsfassade ein. Zudem forderten sie eine angemessene Vergütung für Absolventen des Praktischen Jahres (PJ), die in Niedersachsen im Vergleich zu anderen Bundesländern niedriger angesetzt sei.

Gleich beim Betreten des Hauptgebäudes des Universitätsklinikums Göttingen wurde dem Wissenschaftsminister Thümler in einer Schnellsichtung die Temperatur gemessen. Danach machte er sich in Begleitung des Vorstandes der UMG, des CDU-Landtagsabgeord­neten Thomas Ehbrecht und des Fraktionsvorsitzenden der Göttinger CDU-Ratsfraktion, Olaf Feuerstein, auf den Weg zum Hörsaal.

Im Inneren des Hauptgebäudes erfuhr der Wissenschaftsminister an vier Haltepunkten mit UMG-Beschäftigten aus der Ärzteschaft, dem Pflegedienst, den Medizinstudierenden sowie dem Personalrat und der Jugendauszubildenden-Vertretung (JAV) von den Erfahrungen aus der Corona-Pandemie und den Defiziten des bestehenden Kliinikumsgebäudes bei der Versorgung von schwererkrankten Corona-Patient*innen.

Im Hörsaal begrüßte den Wissenschaftsminister für den Vorstand der UMG der Sprecher des Vorstandes, Prof. Dr. Wolfgang Brück. Prof. Dr. Rolf Dressel, Task Force Manager der UMG-Initiativen beim Nationalen Forschungsnetzwerk der Universitätsmedizin zu Covid-19 beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), informierte über den aktuellen Stand. Der Forschungsdekan der Medizinischen Fakultät Prof. Dr. Jürgen Wienands berichtete über das Infektionsnetzwerk Niedersachsen. Beide Vorträge machten deutlich, wie stark die UMG-Forschung in landes- und bundesweite sowie internationale Initiativen zur Pandemiebekämpfung eingebunden ist.

Prof. Dr. Lorenz Trümper, Studiendekan der Medizinischen Fakultät an der UMG, sowie Vertreter der Fachschaft der Medizinstudierenden berichteten zum „Studieren im Zeichen von Corona: das digitale Semester an der UMG“. Prof. Lorenz Trümper schilderte, mit welch großem Einsatz die Lehre im zurückliegenden Sommersemester von den Dozierenden und den Studierenden vom Präsenz- in ein Online-Studium umgearbeitet wurde. Trümper lobte dabei die Medizinstudierenden. „Wir brauchten schnell Unterstützung in vielen Bereichen. Ich habe eine Mail geschrieben und am nächsten Morgen um sieben Uhr waren viele zur Stelle und das dann über Wochen. Sie wollen lernen und haben verstanden, was die Essenz ihres Berufes ist.“

Für den Corona-Krisenstab der UMG fasste Dr. Martin Siess, Vorstand Krankenversorgung der UMG, die zurückliegenden Erfahrungen aus der Corona-Pandemie mit einem Ausblick nach vorne, für den Fall einer möglichen zweiten Corona-Welle, zusammen. Die Corona-Pandemie habe die Bedeutung der UMG für die gesamte Region gezeigt. „Wir können und müssen zeigen, dass wir für alle da sind“, sagte Martin Siess. So gebe es die hochspeziell notwendige Beatmungstechnik nur in der UMG. Für eine zweite, mögliche Corona-Welle im Herbst sei man im Universitätsklinikum und in der Region aufgrund der zurückliegenden, praktischen Erfahrungen jetzt besser vorbereitet.

Thümler sagte am Ende der Veranstaltung: „Ich kann mich für das Land Niedersachsen nur ausdrücklich dafür bedanken, was Sie hier leisten.“ Er habe noch einmal deutlich gemerkt, wie wichtig den Mitarbeitenden und Studierenden in Göttingen der Klinik-Neubau sei. Thümler weiter: „Planung ist immer unbefriedigend, weil man keinen Fortschritt sieht. Die Runde, die wir jetzt drehen müssen, ist nicht schön, aber notwendig für ein besseres Ergebnis. Das Land steht zur UMG, der Neubau kommt.“

Am Ende seines Besuches an der UMG verschaffte sich Wissenschaftsminister Björn Thümler noch einen Überblick über den Zustand der Kinderintensivstation an der UMG. Hier hat das Land Niedersachsen gerade eine Teilfinanzierung von 12 Millionen Euro bewilligt. Damit sollen an der UMG für die intensivmedizinische Versorgung von Corona-Patient*innen weitere Kapazitäten geschaffen werden. Das Modulgebäude Intensivmedizin soll im zweiten Quartal 2021 fertig gestellt sein und dann in der Nachnutzung zu einem Gebäude für die Kinderintensivmedizin umgewidmet werden.

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