| Presseinformation Nr. 047 / 2020

7.200 Overheadfolien als Schutz vor dem „Coronavirus“

Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der UMG fertigt Schutzvisiere für die UMG. Bereits über 6.500 Visiere aus Overheadfolien hergestellt. 3D-Drucker im Einsatz.

Schutzvisiere gegen Corona: Dr. Torsten Wassmann, Oberarzt Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der UMG, baut ein Schutzvisier mit austauschbarer Folie zusammen. Foto: umg/spförtner
Schutzvisiere gegen Corona: Dr. Torsten Wassmann, Oberarzt Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der UMG, baut ein Schutzvisier mit austauschbarer Folie zusammen. Foto: umg/spförtner

(umg) Der Corona Virus breitet sich in Niedersachsen weiter aus. Die Zahl der bestätigten Verdachtsfälle steigt an. Weltweit gibt es Engpässe bei der Versorgung mit persönlicher Schutzausrüstung – auch an der UMG. So sind kreative Lösungen für die Versorgung mit Schutzmasken gefragt und willkommen.

Eine Idee dazu hatte die Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik (Direktor: Prof. Dr. Ralf Bürgers) an der UMG: Ziel war es, in möglichst kurzer Zeit eine große Menge an verlässlicher Schutzausrüstung für alle Bereiche des Universitätsklinikums Göttingen bereit zu stellen. So fertigen die Mitarbeiter*innen der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik Schutzvisiere für die UMG-Beschäftigten an. Innerhalb von gut zwei Wochen wurden bereits über 7.200 Einweg-Visiere hergestellt, zudem rund 300 Visiere mit austauschbaren Schutzfolien und im 3D-Drucker gefertigten sterilisierbarem Gestell.

„Wir haben im Intranet der UMG zu der Aktion aufgerufen und nach Overheadfolien angefragt, die heute kaum noch genutzt werden“, sagt Dr. Torsten Wassmann, Oberarzt in der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der UMG. „Die Resonanz war überwältigend. Aus vielen Bereichen haben wir Material zugeschickt bekommen, der Einkauf kümmert sich um die schnelle Verteilung im Haus.“

Die ersten Prototypen wurden dem Institut für Krankenhaushygiene und Infektiologie der UMG vorgestellt, damit dort die Verwendung der Visiere im täglichen Einsatz geprüft und als zusätzliche Schutzausrüstung frei gegeben werden konnte. Nach dem OK der Krankenhaushygiene machten sich im zahntechnischen Labor etwa 10 Mitarbeitende an die Herstellung. Alle sind mit dabei: von den Zahnmedizinischen Fachangestellten, den Zahnärzt*innen bis zu den Zahntechniker*innen und den studentischen Hilfskräften.

Die Rückmeldungen aus den unterschiedlichsten UMG-Einrichtungen zu den Visieren sind sehr positiv: Die Visiere werden inzwischen in verschiedenen Bereichen als zusätzliche Schutzausrüstung neben den Atemschutz-Masken und der persönlichen Schutzkleidung eingesetzt, so z.B. bei Abstrichen für die COVID-Testungen, in der Interdisziplinären Notaufnahme (INA), im Sozialpädiatrischen Zentrum, in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, auf der Covid-19-Station der UMG sowie im Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde.

„Inzwischen gibt es auch Anfragen von Dentallaboren und externen Firmen, die von den Schutzvisieren à la UMG-Zahnklinik gehört haben und auch gerne solche Visiere haben wollen“, sagt Dr. Oliver Kurbad, Oberarzt der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik.

Im zahntechnischen Labor der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der UMG wird sonst Zahnersatz, wie z.B. Kronen oder Prothesen, gefertigt. Nun werden die Geräte anders eingesetzt. Für Teile der Visiere wird Material aus sterilisierbarem Kunststoff verwendet, sie werden mit modernen 3D-Druckern hergestellt. Aus dem 3D-Drucker können für die Visiere in einem Druckvorgang bis zu 150 Halterungen aus einem biokompatiblen, sterilisierbaren Material produziert werden.

Neben der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik haben sich u.a. das Institut für Pharmakologie und Toxikologie, die Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie sowie die Bereichsbibliotheken Medizin und Physik vernetzt und tauschen ständig ihr Know-how und ihre Arbeitsteilung beim 3D-Druck aus.

Für die auf einfachem Weg, ohne 3 D-Drucker gefertigten Visiere gibt es zudem eine Anleitung auf der Homepage der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik – Vorlagen zum Selbstdruck von Visieren sind u.a. von der Firma Prusa frei zu haben.

Weitere Information zum Umgang mit COVID-19 an der UMG finden Sie unter: https://www.umg.eu/corona/

WEITERE INFORMATIONEN:
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Unternehmenskommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Stefan Weller, Telefon 0551 / 39-61020
presse.medizin@med.uni-goettingen.de
www.umg.eu

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