Jacob-Henle-Nachwuchspreis 2025 der UMG für Priv.-Doz. Dr. Lange

Priv.-Doz. Dr. Torben Lange, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie in der Klinik für Kardiologie und Pneumologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), erhält den Jacob-Henle-Nachwuchspreis 2025 der Medizinischen Fakultät an der UMG. Er wird für seine herausragenden wissenschaftlichen Beiträge im Bereich der kardialen Magnetresonanztomographie (MRT) ausgezeichnet, eine zentrale Methode zur schonenden und hochdifferenzierten nicht-invasiven Untersuchung des Herz-Kreislaufsystems, die ebenfalls eine Abschätzung des Risikos von Herz- und Gefäßerkrankungen erlaubt. Der Fokus liegt dabei auf der Identifizierung und Entwicklung neuer funktioneller und quantitativer MRT-Messgrößen, um (Umbau-)Prozesse im Herzmuskel genauer zu charakterisieren – beispielsweise bei strukturellen Herzerkrankungen wie der Aortenklappenstenose, bei der der Bereich, durch den das Blut aus der linken Herzkammer fließt, verengt ist, oder nach einem akuten Herzinfarkt, der durch ein verstopftes Herzkranzgefäß verursacht wird. Für diese Forschungsleistungen, seine zukünftig geplanten Projekte unter anderem zur automatisierten Auswertung von MRT-Daten mit Hilfe künstlicher Intelligenz und sein Engagement in der Lehre erhält er den mit 10.000 Euro dotierten Preis, der aus dem Forschungsförderungsprogramm der UMG zur Verfügung gestellt wird.

Die Verleihung des Jacob-Henle-Nachwuchspreises 2025 fand am Montag, 15. Dezember 2025, im Rahmen der Fakultätsratssitzung der Medizinischen Fakultät in der UMG statt. 

„Auch in diesem Jahr hatten wir wieder hochkarätige Bewerbungen. Privatdozent Dr. Torben Lange hat uns insbesondere durch seine bisherigen Arbeiten im Bereich der MRT-Diagnostik zur Untersuchung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen überzeugt, für die er bereits mehrere Preise gewonnen hat. Seine vielversprechenden Ansätze für die Fortführung seiner Forschung sowie seine umfassende Lehrtätigkeit im Studiengang Humanmedizin haben unsere Entscheidung bestärkt“, sagte Prof. Dr. Jürgen Wienands, Forschungsdekan der UMG, beim Überreichen der Urkunde an den Preisträger.

Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstandes, Vorstand Forschung und Lehre der UMG und Dekan der Medizinischen Fakultät, ergänzte: „Die Krankenversorgung für unsere Patient*innen auf einem hohen Niveau zu halten, ist für uns als Universitätsmedizin selbstverständlich. Die Forschung und daraus resultierende Weiterentwicklungen von Methoden oder die Etablierung neuer Behandlungsverfahren ist dabei ein wesentliches Kriterium. Privatdozent Dr. Torben Lange trägt wesentlich dazu bei, dass wir unseren Patient*innen die bestmöglichen Therapien anbieten können.“

Prof. Dr. Constanze Schmidt, Direktorin der Klinik für Kardiologie und Pneumologie der UMG, beglückwünschte den Preisträger: „Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Die Forschung von Privatdozent Dr. Torben Lange ist daher von großer Bedeutung, da sie die Diagnostik von Herzkrankheiten und eine Früherkennung möglicher Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbessert. Gezieltere Therapien und ein rechtzeitiges Einlenken, bevor ernsthafte Erkrankungen in Erscheinung treten, werden durch seine Forschung unterstützt. Ich freue mich sehr, Privatdozent Dr. Lange mit seinem Engagement in meinem Team zu haben.“

Der Preisträger
Priv.-Doz. Dr. Torben Lange, Jahrgang 1992, studierte von 2011 bis 2018 Humanmedizin an der Universität Göttingen und promovierte 2020 zum Thema „Prognostische Relevanz magnetresonanztomographie-basierter Feature-Tracking-Analyse der myokardialen Mechanik bei Patient*innen mit Takotsubo-Kardiomyopathie“ mit summa cum laude. Im Jahr 2024 habilitierte er sich und erhielt die Lehrbefugnis für das Fach Innere Medizin und Kardiologie. Von 2018 bis Anfang 2025 war er als Assistenzarzt für Innere Medizin und Kardiologie an der Klinik für Kardiologie und Pneumologie der UMG tätig, wo er seither als Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie arbeitet.  

Für seine Forschung erhielt Priv.-Doz. Dr. Torben Lange bereits mehrere Auszeichnungen und Förderungen. Während seiner Promotionsphase wurde er durch ein Promotionsstipendium des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) unterstützt. Im Jahr 2022 erhielt er – pandemiebedingt um zwei Jahre verzögert – vom Verein der Freunde und Förderer der Medizinischen Fakultät der Georgia Augusta zu Göttingen e.V. den mit 750 Euro dotierten Promotionspreis für die beste Doktorarbeit des Wintersemesters 2019/20.

Für seine Publikation im Journal of Cardiovascular Magnetic Resonance aus dem Jahr 2022 mit dem Titel „Functional and structural reverse myocardial remodeling following transcatheter aortic valve replacement: a prospective cardiovascular magnetic resonance study“ erhielt er von der Society for Cardiovascular Magnetic Resonance im Jahr 2023 den „Gerald M. Pohost Award Runner-up”. In der Studie wurde untersucht, wie sich das Herz nach dem Ersatz einer verengten Aortenklappe mittels eines Katheters funktionell und strukturell wieder erholt. Bei diesem Verfahren wird die neue Herzklappe – ohne größeren operativen Eingriff – mit einem dünnen, flexiblen Schlauch, dem Katheter, über die Leistenarterie eingeführt, bis zum Herzen geschoben, dort entfaltet und die defekte Herzklappe ersetzt. Mithilfe der kardialen MRT-Bildgebung konnte im Anschluss an dieses Verfahren sowohl eine signifikante Verbesserung der Pumpfunktion als auch eine Rückbildung von krankhaften Herzgewebe-Veränderungen gezeigt werden. Im selben Jahr zeichnete ihn die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zudem für seine Publikation „Cardiovascular magnetic resonance-derived left atrioventricular coupling index and major adverse cardiac events in patients following acute myocardial infarction“ mit einem mit 500 Euro dotierten „Young Investigator Award – Koronare Herzerkrankungen“ aus. Im Kern der Arbeit wurde untersucht, ob ein einfach berechenbarer Wert aus der kardialen MRT – das Verhältnis von Vorhof- zu Herzkammervolumen – vorhersagen kann, welche Patient*innen nach einem Herzinfarkt ein erhöhtes Sterberisiko oder Komplikationen wie einen erneuten Herzinfarkt oder eine Herzschwäche zu erwarten haben.

Neben seiner umfangreichen universitären Lehrtätigkeit engagiert sich Dr. Lange in nationalen Arbeitsgruppen zur kardialen Bildgebung und ist international wissenschaftlich aktiv, unter anderem als Fellow der European Society of Cardiology (ESC).

Über den Jacob-Henle-Nachwuchspreis
Mit dem Jacob-Henle-Nachwuchspreis würdigt die Medizinische Fakultät an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) in Erinnerung an den Göttinger Anatomen Jacob Henle hervorragende Nachwuchswissenschaftler*innen, die an der UMG forschen und ihre Forschungsergebnisse erfolgreich in Fach-Journalen veröffentlicht haben. Die Forschungskommission der Medizinischen Fakultät wählt dabei aus einer Reihe von Bewerbungen aus, die von klinisch-wissenschaftliche*n Nachwuchswissenschaftler*innen der UMG eingereicht wurden. Zentrale Bewertungskriterien sind die Forschungs- und Lehrtätigkeiten, wichtige Publikationen und der Ausblick auf zukünftige Forschungsaktivitäten.

Ansprechpartner Fachbereich: 
Priv.-Doz. Dr. Torben Lange, Klinik für Kardiologie und Pneumologie, Telefon 0551 / 39-68323, torben.lange(at)med.uni-goettingen.de

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