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Institut für Arbeits-, Sozial- und Präventivmedizin der UMG unter neuer Leitung

Prof. Dr. Susanne Völter-Mahlknecht hat seit 1. Oktober 2024 die Universitätsprofessur für Arbeits-, Sozial- und Präventivmedizin an der Medizinischen Fakultät Göttingen inne und ist neue Direktorin des zukünftig gleichnamigen Instituts der Universitätsmedizin Göttingen (ehemals Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin).

Presseinformation zum Thema "Institut für Arbeits-, Sozial- und Präventivmedizin der UMG unter neuer Leitung"
Prof. Dr. Susanne Völter-Mahlknecht, Direktorin des Instituts für Arbeits-, Sozial- und Präventivmedizin der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Foto: DGAUM/Scheere

Prof. Dr. Susanne Völter-Mahlknecht hat seit dem 1. Oktober 2024 die Universitätsprofessur für Arbeits-, Sozial- und Präventivmedizin an der Medizinischen Fakultät Göttingen inne und ist neue Direktorin des zukünftig gleichnamigen Instituts (ehemals Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin) der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) sowie am Medizincampus Wolfsburg, dem zweiten Studienstandort der UMG.

Prof. Völter-Mahlknecht folgt damit auf Prof. Dr. Ernst Hallier, der Ende März 2023 nach 27 Dienstjahren an der UMG in den Ruhestand gegangen ist. Die kommissarische Leitung des Instituts hatte Dr. Sabine Zeddies in der Übergangsphase übernommen.

Die Fächer Arbeits-, Sozial-, und Präventivmedizin werden aus Sicht von Prof. Völter-Mahlknecht im gesamtgesellschaftlichen Kontext zunehmend wichtiger. Gesellschaft und Arbeitswelt werden immer mehr durch unter anderem eine zunehmende gesellschaftliche Diversität, Globalisierung, Klimawandel und Digitalisierung geprägt. Auch der demographische Wandel mit einer zunehmend älteren Bevölkerung sowie neue Arbeitsmodelle und -strukturen spielen bei diesen Veränderungen eine wichtige Rolle. „Die mit der Professur verbundenen Fachgebiete eröffnen aufgrund ihrer thematischen und methodischen Vielfalt ein breites Forschungsspektrum. Unser Anliegen ist es, die Transformationsprozesse zu erforschen, die mit den Veränderungen in der Bevölkerung und dem Arbeitsumfeld einhergehen. Es gilt, die dadurch entstehenden gesundheitlichen Auswirkungen auf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu untersuchen und auf Basis der erzielten Erkenntnisse Arbeitswelt, Gesellschaft und Politik mitzugestalten. Die zahlreichen Schnittstellen und Kooperationsmöglichkeiten am Göttingen Campus und Medizincampus Wolfsburg bieten die Möglichkeit, diese Themenfelder fachübergreifend und unter Einbeziehung von Erfahrungs- und Praxiswissen aus der Arbeitswelt gemeinsam weiterzuentwickeln. Daher freue ich mich sehr auf den persönlichen Austausch und die Kooperation mit den Göttinger und Wolfsburger Kolleginnen und Kollegen,“ sagt Prof. Völter-Mahlknecht.

Wissenschaftliche Schwerpunkte
Die Forschungsaktivitäten von Susanne Völter-Mahlknecht begannen mit der Grundlagenforschung im Bereich des kontrollierten Zelltods und der epigenetischen Forschung, die sich mit dem Einfluss von Umweltfaktoren auf die Zelleigenschaften und den Aktivitätszustand von Genen befasst. Seit 2012 fokussiert sie auf Themen der Versorgungsforschung, insbesondere auf die Erforschung von Transformationsprozessen. Im Fokus stehen hierbei die Auswirkungen des Wandels von Gesellschaft und Arbeitswelt auf die Gesundheit von Beschäftigten. Anspruch von Prof. Völter-Mahlknecht und ihrem Team ist es, arbeits- und sozialmedizinisch relevante Zukunftsthemen proaktiv wissenschaftlich zu begleiten, sodass Akteur*innen aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik zeitnah wissenschaftlich basierte Erkenntnisse und praxistaugliche Handlungsempfehlungen und -leitlinien zur Verfügung gestellt werden können. Hierfür werden Forschungsansätze angewendet, die mit den relevanten Akteur*innen gemeinsam durchgeführt werden.

Derzeit beschäftigt sich das Team um Susanne Völter-Mahlknecht schwerpunktmäßig mit den ZukunftsthemenKünstliche Intelligenz (KI) und New Work: Im Kontext der Erforschung neuer Arbeitsformen und -strukturen stellt sich das Team zum Beispiel im Projekt „New Work – New Health“ die Frage, wie gesundes Arbeiten in einer digitalen, flexiblen und agilen, das heißt einer sich schnell ändernden Zukunft aussehen kann. Im Projekt „BGM4NewWork“ werden Präventionsmöglichkeiten in Unternehmen mit digitalen Arbeitsformen untersucht und entwickelt. Das Forschungsteam „GesundAgil“ untersucht, welche gesundheitlichen Potentiale, aber auch Risiken agile Arbeitspraktiken und flache Hierarchien auf die Arbeit in Teams und mit Vorgesetzen haben, oder auch, wie flexible und digitale Arbeitsmodelle die Work-Life-Balance und die psychische Gesundheit der Beschäftigten verbessern können.

Zudem integrieren ihr Team und sie in enger Zusammenarbeit mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen zusehends auch Methoden der KI in ihren Forschungsprozess und setzen auf diese zur Verbesserung der wissenschaftlich basierten Arbeitsmedizin. Damit erfüllt das Institut seinen Anspruch, innovative Technologien zu nutzen, um die sich verändernde Gesellschaft, Arbeits- und Umwelt im Sinne der arbeitsmedizinischen Forschung proaktiv zu begleiten und mitzugestalten. „Die Integration von KI-Methoden ergänzt bisherige Ansätze und ermöglicht es, größere Datenmengen effizient zu analysieren und Muster zu erkennen. Dadurch können vielfältigere und insgesamt mehr Datenquellen berücksichtigt werden, wodurch individuelle Risikofaktoren genauer identifiziert und passgenauere arbeitsmedizinische Maßnahmen entwickelt werden können. Automatisierte Prozess- und Auswertungsschritte verkürzen zudem die Analyseintervalle, sodass gesundheitsförderliche- oder schädigende Trends früher erkannt werden können“, so Prof. Völter-Mahlknecht.

An den komplexen Forschungsthemen wird mit der fachübergreifenden Expertise des Teams gearbeitet.  Das Fachgebiet Medizin verknüpft dazu Erkenntnisse aus den Facharztrichtungen Arbeitsmedizin, Dermatologie, Physikalische und Rehabilitative Medizin und aus den Zusatzweiterbildungen Sozialmedizin, Sportmedizin und Allergologie mit benachbarten Bereichen wie Gesundheits- und Sozialwissenschaften, Gesundheitssoziologie, Arbeits- und Organisationspsychologie sowie Public Health, einem Fachgebiet zur Prävention von Krankheiten und zur Förderung der Gesundheit der Bevölkerung.

Lehre
In der Lehre ist Susanne Völter-Mahlknecht seit 1995 aktiv und verfügt über eine breite Lehrerfahrung im universitären und außeruniversitären Kontext. „Wichtig ist es mir, möglichst vielen Studierenden den Mehrwert und die gesamtgesellschaftliche Relevanz von Prävention, die Grundlagen der von unserem Institut vertretenen Fächer sowie die Möglichkeiten und Chancen arbeitsmedizinischer und betriebsärztlicher Tätigkeiten zu vermitteln. Für wichtig erachte ich ebenfalls, dass die Wissensvermittlung auf den individuellen Lernfortschritt der Studierenden anpasst ist. Zur Verbesserung solcher Lehr-Lern-Prozesse kann Künstliche Intelligenz, die auch Lehrinhalt von Lehrveranstaltungen sein sollte, als Tool genutzt werden. Neben einer flexiblen Wissensvermittlung sind mir auch fächerübergreifende Lehrkonzepte wichtig“, sagt Prof. Völter-Mahlknecht.

Zur Person
Susanne Völter-Mahlknecht, 1969 in Tübingen geboren, hat bis 1995 Humanmedizin an der Eberhard Karls Universität in Tübingen studiert und im Jahr 1996 zum Thema „Modulation des Wachstumsverhaltens und kontrollierter Zelltod von Melanomzellen B16-F10 durch Zytokine und Zytostatika“ promoviert. 1997 folgt die Approbation mit einem anschließenden Auslandsaufenthalt an der New York University, New York, USA, sowie am Jefferson College in Philadelphia, USA, im Jahr 1998. Nach ihrer Rückkehr arbeitet sie bis 2001 in einer dermatologischen Praxis und im Anschluss daran bis 2006 als Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten an den Universitätskliniken Freiburg und Tübingen. In dieser Zeit absolviert sie die Weiterbildung für die Zusatzbezeichnung Allergologie am Universitätsklinikum Tübingen und wechselt 2006 an das Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universitätsmedizin Mainz, wo sie den Facharzt für Arbeitsmedizin erwirbt und 2007 in den Fächern Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin zur Thematik der Pathogenese und Prävention des Vibrationsbedingten Vasospastischen Syndroms (VVS), einer Durchblutungsstörung in Händen und Fingern, habilitiert. 2013 ernennt die Universität Tübingen sie zur außerplanmäßigen Professorin. 2016 erwirbt sie die Zusatzbezeichnung Sozialmedizin an der Stabsstelle Sozialmedizin des Universitätsklinikums Tübingen. Von 2018 bis 2024 ist sie Inhaberin des Lehrstuhls für Arbeitsmedizin und Direktorin des Instituts für Arbeitsmedizin an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Am 1. Oktober 2024 übernimmt sie den Lehrstuhl für Arbeits-, Sozial- und Präventivmedizin und die Leitung des gleichnamigen Instituts für Arbeits-, Sozial- und Präventivmedizin der UMG.


KONTAKT
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Institut für Arbeits-, Sozial- und Präventivmedizin
Prof. Dr. Susanne Völter-Mahlknecht (Direktorin)
Waldweg 37 B, 37073 Göttingen
Poststraße 19, 38440 Wolfsburg
Telefon 0551 / 39-64850
susanne.voelter-mahlknecht(at)med.uni-goettingen.de

Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Leitung Unternehmenskommunikation
Lena Bösch (Pressekontakt UMG)
Von-Siebold-Straße 3, 37075 Göttingen
Telefon 0551 / 39-61020, Fax 0551 / 39-61023
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