Fit für den Einsatz an der UMG

(umg) Brasilien, Indien, Kolumbien, Philippinen, Serbien und die Türkei – aus diesen Ländern kommen die internationalen Pflegekräfte, die an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) ihren Anpassungslehrgang erfolgreich abgeschlossen haben. Am Donnerstag, dem 4. August 2022, haben elf Teilnehmer*innen des Jahrgangs 2021 bis 2022 ihre Abschlussprüfung an der Berufsfachschule Pflege der Bildungsakademie der UMG bestanden. In diesem Lehrgang haben sie ihre berufliche Qualifikation angepasst und insbesondere ihre sprachliche Kompetenz trainiert. In ihrem Heimatland absolvierten sie bereits eine Pflegeausbildung und nun sind sie als Gesundheits- und Krankenpfleger*innen auch in Deutschland voll anerkannt.

„In den ersten beiden Anpassungslehrgängen haben wir ausschließlich philippinische Pflegekräfte für den Einsatz in der UMG geschult, die wir angeworben hatten. Mit dem jetzt dritten Lehrgang ist der Kreis der Teilnehmer*innen immer internationaler geworden“, sagt Elke Hattenbach, Leiterin der Bildungsakademie der UMG und zuständig für die Anpassungslehrgänge. Auch kämen inzwischen immer mehr Initiativbewerbungen in der UMG an. Der vierte Kurs mit überwiegend Initiativbewerber*innen für den Einsatz als Gesundheits- und Krankenpfleger*innen ist bereits im Juli 2022 gestartet. An der Schule für Operationstechnische Assistenz läuft seit Mitte Mai zudem ein erster Anpassungslehrgang mit angeworbenen Kolumbianer*innen. „Sie alle verbindet die Leidenschaft für die Pflege oder den Funktionsdienst und der Mut, ihrem Beruf in einem fremden Land nachzugehen, in dem Pflege teilweise anders funktioniert als in ihren Heimatländern“, so Hattenbach.

Die Absolvent*innen des Anpassungslehrgangs Jahrgang 2021 bis 2022

Folgende Teilnehmer*innen haben den Lehrgang bestanden: Anna Paula Pinto de Moura, Hiuly Sorge Amorim, Peter Dinson, Bayani Jr. Taojo, Emarie Beth Siocon, Caglar Lale, Simi T. Thomas, Tincy James, Siby Joseph, Laura Maria Castañeda-Ramirez und Bojana Dedeic. 

Für die volle Anerkennung ihrer beruflichen Qualifikation als Gesundheits- und Krankenpfleger*innen in Deutschland haben die Teilnehmer*innen einen achtmonatigen Lehrgang durchlaufen. Während der Theoriephasen an der Berufsfachschule Pflege der UMG betreuten Annette Strutz und Christina Gehrke die internationalen Pflegekräfte. In den Praxisphasen am Universitätsklinikum Göttingen begleitete sie Jimmy Carpon Jr., Praxisanleiter für internationale Pflegekräfte der Pflegedirektion, unterstützt von Mitarbeiter*innen auf den Stationen.

Alle Teilnehmer*innen mussten das B2-Niveau in Deutsch nachweisen. Und die deutsche Sprache birgt bekanntermaßen einige Tücken: Weshalb schauen die einen auf ihren Dienstplan und andere in den Dienstplan? Oder was hat ein Kaiserschnitt mit einem Kaiser zu tun? „Zwischendurch hatte ich schon manchmal Schwierigkeiten, all die neu gelernten Begriffe auf Deutsch zu behalten. Aber mit der Zeit wurde alles leichter, von Einsatz zu Einsatz fühlte ich mich sicherer“, sagt Lehrgangsabsolvent Bayani Jr. Taojo. Auch Peter Dinson blickt zurück: „Ich bin während des Lehrgangs mit der deutschen Sprache weniger ängstlich geworden und habe über die Pflege in Deutschland viel gelernt. Aber ich möchte mich auch noch weiterentwickeln“. Und Jimmy Carpon berichtet aus Sicht der Praxisanleiter*innen: „Die Teilnehmer*innen haben in den Einsätzen viel Fachkompetenz bewiesen, ihr Deutsch verbessert und sich zügig in die Besonderheiten der Pflege in Deutschland eingearbeitet“.

Die neuen Mitarbeiter*innen der Universitätsmedizin Göttingen werden nun auf Stationen in den Bereichen Innere Medizin, Chirurgie, Neurologie, Neonatologie sowie im OP arbeiten.

Der Pflegedienst an der UMG: ZAHLEN – DATEN – FAKTEN

• Pflegekräfte und Mitarbeitende im Funktionsdienst an der UMG: rund 2.430, darunter 204 internationale Pflegekräfte aus fast 60 Nationen
• Aus dem Ausland kommen und teils gezielt und aktiv angeworben wurden Pflegekräfte unter anderem aus den Philippinen, Italien, Indien, Syrien, Serbien, Albanien, der Türkei, Jemen, Kolumbien, Afghanistan, Brasilien, Kroatien, Polen, der Ukraine und Bosnien.

WEITERE INFORMATIONEN:
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Pflege- und Pflegefunktionsdienst
International Nurse Office
Katrina Saager / Jimmy Carpon Jr.
pumg.ino(at)med.uni-goettingen.de