| Presseinformation Nr. 078 / 2022

„Warum Trauer endet. Zur Zeitlichkeit von Emotionen.“

Öffentliche Veranstaltung der DFG-Forschungsgruppe „Medizin und die Zeitstruktur guten Lebens“ mit Gastvortrag von Philosophieprofessorin Dr. Eva Weber-Guskar. Donnerstag, 23. Juni 2022, 15:00 bis 16:30 Uhr, Online via Zoom.

Link zur Presseinformation Nr. 078 / 2022 zum Thema "Warum Trauer endet. Zur Zeitlichkeit von Emotionen".
Prof. Dr. Eva Weber-Guskar, Heisenberg-Professorin für Ethik und Philosophie der Emotionen an der Ruhr-Universität Bochum Foto: Peter Rigaud

(umg) Wenn wir einen großen Verlust erleben, wie den Tod einer für uns wichtigen, geliebten Person, trauern wir. Meist aber vergeht die Trauer nach einer Weile, obwohl der Grund für die Trauer, der Tod des Menschen, bestehen bleibt. Wie ist das zu erklären? Aus der Sicht der Emotionstheorie, nach der Emotionen mit Gründen verbunden sind und entsprechend angemessen sein können oder nicht, ist das erklärungsbedürftig. Von den gegenwärtigen Positionen in der Debatte erscheinen Ansätze vielversprechend, die Trauer als einen Prozess erläutern.

„Warum Trauer endet. Zur Zeitlichkeit von Emotionen" ist Thema des Gastvortrags, den die Philosophieprofessorin Dr. Eva Weber-Guskar, Heisenberg-Professorin für Ethik und Philosophie der Emotionen an der Ruhr-Universität Bochum, hält. Sie vertritt dabei eine neue Variante eines Prozess-Ansatzes, der die transitorische Zeitlichkeit von „Verlust“ selbst hervorhebt. Der Vortrag ist öffentlich und findet per Zoom-Stream statt am Donnerstag, dem 23. Juni 2022, von 15:00 bis 16:30 Uhr. Mit der Veranstaltung wird die Reihe von Gastvorträgen im Rahmen der DFG-Forschungsgruppe „Medizin und die Zeitstruktur des guten Lebens" (Koordination: Prof. Dr. Claudia Wiesemann, Direktorin des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin, Universitätsmedizin Göttingen) fortgesetzt.

Öffentliche Veranstaltung der DFG-Forschungsgruppe „Medizin und Zeitstruktur guten Lebens“
Gastvortrag „Warum Trauer endet. Zur Zeitlichkeit von Emotionen“
Referentin: Prof. Dr. Eva Weber-Guskar, Heisenberg-Professorin für Ethik und Philosophie der Emotionen an der Ruhr-Universität Bochum
Donnerstag, 23. Juni 2022, 15:00 bis 16:30 Uhr via Zoom-Stream
Online (Zoom)
  https://bit.ly/39A64ww

Prof. Dr. Eva Weber-Guskar hat sich ausführlich mit philosophischen Theorien zu Emotionen beschäftigt. Dafür steht unter anderem ihre Dissertation zum Thema „Die Klarheit der Gefühle: Was es heißt, Emotionen zu verstehen" (de Gruyter 2009). Im Rahmen ihrer Heisenberg-Professur an der Ruhr-Universität Bochum geht sie Fragen von Zusammenhängen von Zeit und gutem Leben nach. Ihr Vortrag wird beide Themenkreise verbinden und so Aufschluss geben über die Zeitlichkeit von Trauer als besonderer Emotion und deren Bedeutung für die Aussichten, ein trotz unumgänglicher Verlusterfahrungen gutes Leben zu führen.

ZUR PERSON

Prof. Dr. Eva Weber Guskar studierte Philosophie, Komparatistik und Politische Wissenschaften an der LMU München, der Sorbonne in Paris und der Humboldt Universität zu Berlin. 2007 begann sie ihre Promotion an der Freien Universität Berlin bei Peter Bieri zur „Klarheit der Gefühle. Was es heißt, Emotionen zu verstehen“. Anschließend erwarb sie ein Stipendium nach dem Bayerischen Begabtenförderungsgesetz und von der Graduiertenförderung der Friedrich-Ebert-Stiftung. 2008 bis 2010 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Praktische Philosophie der Georg-August-Universität Göttingen. 2011 Visiting Scholar am Department of Philosophy der New York University, USA, mit einem Forschungsstipendium der DFG. 2012 bis 2014 Stipendiatin des Dorothea-Schlözer-Programms an der Universität Göttingen. 2015 wurde sie ebendort habilitiert. 2015 bis 2019 Gast- und Vertretungsprofessuren an der Freien Universität Berlin, Humboldt Universität zu Berlin, Universität Wien, Universität Zürich, Eidgenössisch Technischen Hochschule Zürich und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen. Seit Wintersemester 2019 ist sie Heisenberg-Professorin für Ethik und Philosophie der Emotionen an der Ruhr-Universität Bochum.

DFG-Forschungsgruppe „Medizin und die Zeitstruktur guten Lebens“

Die DFG-Forschungsgruppe „Medizin und die Zeitstruktur guten Lebens“ (FOR 5022) geht exemplarisch von drei medizinischen Anwendungsfeldern in verschiedenen Lebensphasen und Altersstufen aus: der Behandlung von chronisch herzkranken Personen im jungen und mittleren Erwachsenenalter, der Fortpflanzungsmedizin im mittleren Lebensalter sowie der Gesundheitsversorgung älterer und hochaltriger Menschen. Ziel der Forschungsgruppe ist eine lebenszeitübergreifende Perspektive auf in der Medizin bisher fachlich gesondert behandelte Lebensphasen und Altersstufen. Damit soll eine interdisziplinäre Lebensverlaufs-Forschung in Gesundheitswesen und Ethik begründet werden.

Die DFG-Forschungsgruppe bündelt die Expertise von Wissenschaftler*innen aus Philosophie, Medizinethik, Medizin, Neuerer Literatur- und Medienwissenschaft sowie Soziologie/Sozialpsychologie in acht Teilprojekten. Beteiligt sind neben der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und der Universität Göttingen die Humboldt-Universität zu Berlin, die Goethe-Universität Frankfurt und die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Koordiniert wird die Forschungsgruppe von Prof. Dr. Claudia Wiesemann, Direktorin des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Vorhaben für vier Jahre mit insgesamt etwa 3 Mio. Euro. 

Mehr Informationen zu DFG-FOR 5022: https://for5022.de/de/startseite/

WEITERE INFORMATIONEN:
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Institut für Ethik und Geschichte der Medizin
Kevin Kepa B.A.
Humboldtallee 36, 37073 Göttingen
Telefon 0551 / 39-69006
E-Mail: kevin.kepa(at)stud.uni-goettingen.de
Website: https://for5022.de/de/startseite/

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