| Presseinformation Nr. 080 / 2020

Neuer Direktor leitet Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie an der Universitätsmedizin Göttingen

Prof. Dr. Stefan Rieken aus Heidelberg leitet seit dem 1. April 2020 die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie an der Universitätsmedizin Göttingen.

Prof. Dr. Stefan Rieken hat seit dem 1. April 2020 die Universitätsprofessur für Strahlentherapie und Radioonkologie an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) inne und leitet die gleichnamige Klinik an der UMG. Foto: privat

(umg) Prof. Dr. Stefan Rieken hat seit dem 1. April 2020 die Universitätsprofessur für Strahlentherapie und Radioonkologie an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) inne und leitet die gleichnamige Klinik an der UMG in der Nachfolge von Prof. Dr. Dr. Clemens F. Hess. Prof. Rieken wechselte vom Universitätsklinikum Heidelberg, wo er seit 2007, zuletzt als Leitender Oberarzt, tätig war, nach Göttingen. Der 40-jährige Facharzt für Strahlentherapie verfügt über umfassende Erfahrungen in allen technischen wie klinischen Teilbereichen der modernen Strahlentherapie und Radioonkologie. Seit vielen Jahren betreut er seine Patient*innen mit neuen Bestrahlungsverfahren, darunter die Stereotaxie und Radiochirurgie oder die Kombination von Strahlentherapie mit innovativen Systemtherapien, z.B. der Immuntherapie. Prof. Stefan Rieken gilt als international bekannter Spezialist für die Behandlung von Lungen- und Hirntumoren sowie für die Radioimmuntherapie.

„Wir freuen uns sehr, dass wir Professor Rieken für die Universitätsmedizin Göttingen und als Direktor für die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie gewinnen konnten“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstands der Universitätsmedizin Göttingen. „Professor Rieken ist ein exzellenter, vielseitiger, höchst innovativer und international bestens vernetzter Kollege, der die herausragende Tradition der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie fortführen und weiterentwickeln wird“, so Prof. Brück.

KLINISCHE SCHWERPUNKTE

In der Krankenversorgung legt Prof. Stefan Rieken besonderes Gewicht auf die Hochpräzisionsstrahlentherapie und die Kombination von Bestrahlung mit modernen medikamentösen Konzepten. „Die exakte Präzisionsbestrahlung mit z. B. stereotaktischen Verfahren erhöht die Heilungsraten und senkt die Nebenwirkungen deutlich. Sie macht zudem wiederholte Bestrahlungen sowie die Kombination mit Tumormedikamenten in den meisten Fällen unkompliziert möglich“, sagt Prof. Rieken. Neben der allgemeinen Sprechstunde für Strahlentherapie und Radioonkologie wird er neue Spezialsprechstunden an der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie einrichten. Damit will er den individuellen Bedürfnissen seiner Patient*innen gerecht werden. Geplant sind unter anderem Spezialsprechstunden für Zweitmeinungen, für Re-Bestrahlungen sowie eine Sprechstunde speziell für ältere Patient*innen mit Tumorerkrankungen. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Tätigkeit in der Krankenversorgung liegt in der Radiochirurgie und in der stereotaktischen Strahlentherapie. Mit insgesamt drei neuen Bestrahlungsgeräten stehen diese Verfahren in der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie demnächst für eine große Zahl von Patient*innen routinemäßig zur Verfügung.

WISSENSCHAFTLICHE SCHWERPUNKTE

Wissenschaftlich befasst sich Prof. Rieken mit physikalischen, biologischen und klinischen Fragen zur Strahlentherapie und Radioonkologie. Dabei leitet ihn ein Ziel: „Die Integration der technischen Strahlentherapie in medikamentöse und chirurgische Konzepte muss sich in klinisch spürbare Vorteile für meine Patienten umsetzen“, sagt Prof. Rieken. Mit seinen aktuellen und geplanten klinischen Studien möchte er Patient*innen erreichen, die in der Vergangenheit zu wenig von medizinischer Innovation profitiert haben. Zu diesen gehören ältere, vorerkrankte Patient*innen oder Patient*innen mit metastasierten Tumoren. Diesen können heute und künftig dank neuer und schonender Bestrahlungsverfahren Therapien angeboten werden, mit denen bei geringer Toxizität große onkologische Erfolge erzielbar sind.

LEHRE

„Das Fach der Strahlentherapie und Radioonkologie ist vielen Menschen als eigenständige Disziplin zu wenig bekannt. Das möchte ich mit innovativen Lehrformaten für Studierende, Famulanten, PJ’ler und Doktoranden ändern“, sagt Prof. Stefan Rieken. In der Ausbildung von Medizinstudierenden legt der neue Lehrstuhlinhaber für Strahlentherapie und Radioonkologie besonderen Wert auf eine praxisbezogene und patientennahe Ausbildung. In einem technischen Fach wie der Strahlentherapie hält er es für besonders wichtig zu vermitteln, welche Bedeutung die modernen Techniken für den klinischen Verlauf von Patient*innen haben. Neben der Lehre für Medizin-Studierende freut sich Prof. Rieken auf die Lehre für Studierende der Physik, der Biologie sowie der anverwandten Wissenschaften. Hohe Priorität hat für ihn auch die Ausbildung von Pflegekräften und technischem Personal, wie er sie bereits in Heidelberg verantwortlich umsetzen konnte.

ZUR PERSON

Stefan Rieken wurde 1979 in Cloppenburg geboren. Nach Zivildienst auf der Palliativstation am St. Josefs-Hospital in Cloppenburg studierte er als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes ab 2000 Humanmedizin in Heidelberg. Auslandsaufenthalte führten ihn in die USA, nach Wien und nach Bern. In seiner mit „summa cum laude“ bewerteten Promotion untersuchte Prof. Rieken am Pharmakologischen Institut der Universität Heidelberg die Signalwege, die für die Verteilung, Wanderung und Funktion von Immunzellen der Milz verantwortlich sind. Ab 2007 absolvierte er seine Aus- und Weiterbildung in der Radiologischen Klinik der Universitätsklinik Heidelberg. Nach seiner Facharztprüfung für Strahlentherapie im Jahr 2013 war er in der Klinik für Strahlentherapie der Universitätsklinik Heidelberg zunächst als Oberarzt, seit 2016 als leitender Oberarzt und seit 2017 zusätzlich als Leiter der Sektion „Thorakale Radioonkologie“ tätig. Während dieser Zeit habilitierte er sich 2015 mit einer Arbeit zur multimodalen Therapie für Tumore mit hoher Wanderungsfähigkeit durch Bestrahlung sowie gezielte molekulare Inhibition und erlangte die Lehrbefähigung für Strahlentherapie. 2018 wurde ihm die Bezeichnung „außerplanmäßiger Professor“ verliehen. Rufe auf W3-Professuren für Strahlentherapie an die Universität Bonn und die Medizinische Universität Graz in Österreich, die ihn zu Beginn des Jahres 2019 erreichten, lehnte er ab. Den Ruf auf die Universitätsprofessur für Strahlentherapie an die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) hat er zum 1. April 2020 angenommen.

WEITERE INFORMATIONEN:
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie
Prof. Dr. Stefan Rieken, Telefon 0551 / 39-20820
Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen
stefan.rieken@med.uni-goettingen.de
www.strahlentherapie-goettingen.de

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