Höchste Auszeichnungen: Ehemalige Vorsitzende des Stiftungsausschusses Universitätsmedizin Göttingen erhalten Albrecht von Haller-Medaille und Ehrendoktorwürde

(umg) Ein seltenes Ereignis: Die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) ehrte am Dienstag, 5. April 2022, ihre langjährigen ehemaligen Mitglieder in Vorsitzpositionen des Stiftungsausschusses Universitätsmedizin mit den höchsten Auszeichnungen der Medizinischen Fakultät: der Albrecht von Haller-Medaille und der Verleihung der Ehrendoktorwürde.
Die feierliche Verleihung der Albrecht von Haller-Medaille und der Ehrendoktorwürde fand statt am Dienstag, dem 5. April 2022, in der nach wie vor nach Corona-Regelungen unter Abstand besetzten Aula der Universität Göttingen am Wilhelmsplatz. Prof. Dr. Metin Tolan, Präsident der Universität Göttingen, begrüßte die Gäste, darunter Dr. Sabine Johannsen, Staatssekretärin des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, die Göttinger Oberbürgermeisterin Petra Broistedt, der Vorsitzende des Stiftungsrates der Universität, Prof. Dr. Peter Strohschneider sowie als extra angereiste Gäste die ehemaligen Vorstandsmitglieder der UMG Prof. Dr. Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité Universitätsmedizin Berlin, und Dr. Martin Siess, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München (TUM). Den musikalischen Rahmen bot Kilian Recknagel am Flügel.
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Thomas Krieg, zunächst Mitglied, später stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsausschusses Universitätsmedizin, erhält die Albrecht von Haller-Medaille verliehen. Mit der höchsten Auszeichnung der Medizinischen Fakultät ehrt und dankt ihm die UMG für seinen besonderen Einsatz als Mitglied und stellvertretender Vorsitzender im Stiftungsausschuss Universitätsmedizin Göttingen in den Jahren 2009 bis 2021. Prof. Krieg hat in den verschiedenen Stationen seines beruflichen und wissenschaftspolitischen Wirkens eine herausragende Expertise erworben, die er in seiner langjährigen Tätigkeit im Aufsichtsgremium der Universitätsmedizin Göttingen zur Entwicklung und Schwerpunktbildung der Universitätsmedizin Göttingen eingebracht hat.
Dipl.-Kfm., Dipl.-Pol. Heinz Rüdiger Strehl war zwölf Jahre lang, von 2009 bis 2021, Vorsitzender des Stiftungsausschusses Universitätsmedizin. Er erhält die Ehrendoktorwürde „Dr. med. h. c.“/Doctor Medicinae Honoris Causa. Die Medizinische Fakultät würdigt seine überragende Expertise, die er in allen Bereichen von Krankenversorgung, Forschung und Lehre für den universitätsmedizinischen Standort Göttingen eingesetzt hat. Als Mitglied des Stiftungsrates der Universität Göttingen hat er zudem wichtige und entscheidende Impulse für die Fortentwicklung des Göttingen Campus gesetzt. Im Fokus seines Wirkens standen dabei die wirtschaftliche Situation der Universitätsmedizin Göttingen mit allen sie begleitenden Facetten, der gesamte Baubereich mit Schwerpunkt Neubau des klinischen Medizin-Campus, die Strategie und Entwicklungsplanung einschließlich der professoralen Struktur sowie die Optimierung und Konsolidierung der administrativen Prozesse.
Die feierlichen Verleihungen der Albrecht von Haller-Medaille und der Ehrendoktorwürde fanden statt am Dienstag, dem 5. April 2022, in der nach wie vor nach Corona-Regelungen unter Abstand besetzten Aula der Universität Göttingen am Wilhelmsplatz. Prof. Dr. Metin Tolan, Präsident der Universität Göttingen, begrüßte die Gäste. Den musikalischen Rahmen bot Kilian Recknagel am Flügel.
Prof. Dr. Michael Schön, Dekan für Allgemeine Akademische Angelegenheiten der UMG, würdigte n seiner Laudatio zur Verleihung der Albrecht von Haller-Medaille an Prof. Dr. Thomas Krieg den Preisträger. Schön skizzierte den wissenschaftlichen Werdegang von Prof. Krieg und dankte ihm für seinen Einsatz für die UMG: „Als UMG konnten wir uns glücklich schätzen, Prof. Thomas Krieg als Mitglied und stellvertretenden Vorsitzenden unseres Stiftungsausschusses von 2009 bis 2021 zu gewinnen. An der UMG hat er in kongenialer Partnerschaft mit Rüdiger Strehl sowie weiteren Mitgliedern der Stiftungsausschusses unsere Institution in Zeiten schwierigen Fahrwassers in stets konstruktiver Weise mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Sie haben die UMG in Ihrer 13 Jahre dauernden Tätigkeit im Stiftungsausschuss aktiv bei ihrer Strukturentwicklung, Entwicklung beim Generationswechsel im Bereich der Klinik- und Institutsdirektionen und den Berufungen unterstützt.“ Professor Schön dankte Krieg für dessen „stete konstruktive Unterstützung sowie Ihren wohlwollenden und klugen Rat im Namen der gesamten medizinischen Fakultät außerordentlich.“
Die Laudatio zur Verleihung der Ehrendoktorwürde übernahm Prof. Dr. Wolfgang Brück, Dekan der Medizinischen Fakultät und Sprecher des Vorstandes der UMG. Nach einer Übersicht über das Lebenswerk des 75-jährigen Rüdiger Strehl im Dienst der universitären Medizin würdigte Brück dessen umfangreiche Verdienste als Vorsitzender des Aufsichtsorgans der UMG, des Stiftungsausschusses Universitätsmedizin: „Als Vorsitzender des Stiftungsausschusses haben Sie uns Ihr ganzes Wissen und Ihre Kenntnisse der Hochschulmedizin konsequent und umfassend zur Verfügung gestellt. Sie haben dies gemeinsam mit dem Vorstand und der Politik eingesetzt, um die UMG sicher durch wirtschaftliche Talfahrten und Krisen zu navigieren. Sie sprechen Wahrheiten ohne Schnörkel mit klarer, präziser, auf tiefer Sachkenntnis beruhender Rhetorik aus, messerscharf, mutig und politisch streitbar, dabei aber immer das Wohl der universitären Medizin vor Augen.“
Nach der Übergabe der Urkunde für die Ehrendoktorwürde der Medizinischen Fakultät überreichte Brück dem Fußballfan und Anhänger der italienischen Nationalmannschaft Rüdiger Strehl ein Trikot der italienischen Nationalmannschaft mit der Rückennummer 6 für den „Capitano Strehl“ für 12 Jahre im Dienst der „Squadra UMG“ mit der Begründung: „Der Spieler mit der Nummer 6 hält die Mannschaft zusammen, schont weder Freund noch Gegner, spricht unangenehme Wahrheiten an und aus und organisiert das Konzept und die Taktik. Er ist der Kopf der Mannschaft, gibt das Tempo vor und agiert immer vorausschauend. Man nennt ihn heute den ‚Schlüssel-Spieler‘“.
FESTREDE: „35 Uniklinika versorgen 75 Prozent der Corona-Patienten“
Feierlicher Höhepunkt der akademischen Feier war der Festvortrag zum Thema „Die Rolle der Universitätskliniken in der Krankenhauslandschaft Deutschlands“ von Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein sowie Vorsitzender des Verbands der Universitätsklinika Deutschland e.V. Er skizzierte die herausragende Position der Universitätsklinika in Deutschland, vor allem in den zurückliegenden Jahren der Pandemie. „35 Uniklinka haben 75 Prozent der Versorgung von Corona-Patienten übernommen“, bilanzierte Scholz.
ZU DEN PERSONEN
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Thomas Krieg
Prof. Dr. Thomas Krieg studierte Medizin in Berlin und wurde 1973 promoviert. Anschließend forschte er in Düsseldorf, Martinsried und Stockholm. 1982 habilitierte er sich an der Universität München. Einem Aufenthalt als Gastwissenschaftler am National Cancer Institute Bethesda (USA) folgten Forschungsarbeiten an der Universität München und die Berufung auf eine Professur an der dortigen Dermatologischen Klinik und Poliklinik. Von 1991 bis 2017 war Krieg Inhaber des Lehrstuhls für Dermatologie und Venerologie und Direktor der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie an der Universität zu Köln. Von 2001 bis Mai 2011 war Professor Krieg darüber hinaus als Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität zu Köln tätig und leitete den seinerzeit neu eingerichteten Sonderforschungsbereich „Molecular Mechanisms Regulating Skin Homeostasis“ (SFB 829) von 2009 bis 2016. Von 2011 bis 2019 hatte er das Amt des Dekans der Universitätsmedizin in Köln inne. Seit 2017 ist Thomas Krieg Senior-Professor für Translationale Bindegewebsforschung an der Universität zu Köln. 1997 wurde Prof. Krieg als Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina aufgenommen. Seit September 2019 ist er ihr Vizepräsident.
Dipl.-Kfm., Dipl.-Pol. Heinz Rüdiger Strehl
Diplom-Kaufmann Rüdiger Strehl war seit Ende der 70er Jahre in der Hochschulmedizin tätig. Von 1979 bis 1993 war er im Wissenschaftsministerium Berlin (Senatsverwaltung) zuständig für die Hochschulmedizin. Während dieser Zeit betreute er u.a. die Fusion des Universitätsklinikums Charlottenburg und des städtischen Krankenhauses Rudolf Virchow zum Universitätsklinikum Rudolf Virchow, die Überführung der Charité nach der Wiedervereinigung Deutschlands sowie die Fusion der Veterinärmedizinischen Fakultäten der Humboldt-Universität Berlin und der Freie Universität Berlin. Von 1993 bis 2008 war er als kaufmännischer Vorstand am Universitätsklinikum Tübingen tätig. 2013 übernahm er für fünf Monate übergangsweise die Position des Kaufmännischen Vorstands im Universitätsklinikum Ulm. Strehl war viele Jahre Mitglied des Präsidiums und Vorstandes der Deutschen Krankenhausgesellschaft, des Gesundheitsforschungsrates sowie verschiedener überregionaler Berater- und Evaluationskommissionen. Von 2000 bis 2006 war er Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Universitätsklinika Deutschlands e.V. (VUD), von Juli 2007 bis Juli 2013 Generalsekretär des VUD.
Mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde werden Persönlichkeiten geehrt, die sich durch herausragende wissenschaftliche oder die Wissenschaft in hervorragender und ideeller Weise fördernde Leistungen auf dem Gebiet der Medizin verdient gemacht haben. Die Ehrendoktorwürde der Medizinischen Fakultät wurde zuletzt 2014 an den Medizin-Genetiker und Molekular-Mediziner Prof. Dr. Michael R. Hayden aus Vancouver (Kanada) verliehen.
Die Albrecht von Haller-Medaille ist die höchste Auszeichnung, die die Medizinische Fakultät an der Universitätsmedizin Göttingen verleiht. Sie wird seit 1959 in unregelmäßigen Abständen verliehen, in diesem Jahr 2022 zum 26. Mal. Die Auszeichnung wird an Göttinger oder auswärtige Persönlichkeiten für besondere Verdienste in Forschung, Lehre oder klinischer Medizin verliehen, deren Wirken einen Bezug zur Medizinischen Fakultät Göttingen hat oder hatte. Die Medaille erinnert an den bedeutenden Göttinger Arzt, Wissenschaftler, Botaniker und Dichter Albrecht von Haller, der von 1736 bis 1753 als Professor für Anatomie, Chirurgie und Botanik an der damals noch jungen Universität Göttingen wirkte. Hier gründete er 1752 die Königliche Gesellschaft der Wissenschaften (später Akademie) und die „Göttinger Gelehrten Anzeigen“ und übte lebenslang einen bedeutenden Einfluss auf die Wissenschaft aus. Durch Albrecht von Haller entwickelte sich die Medizinische Fakultät in Göttingen zum Mittelpunkt naturwissenschaftlich orientierter medizinischer Lehre und Forschung. Albrecht von Haller gilt als einer der Begründer der modernen Medizin.
Die Verleihung fand als Hybridveranstaltung statt.
Der Link zur Veranstaltung: https://www.umg.eu/ehrungen-von-aufsichtsgremienmitgliedern/
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