| Presseinformation Nr. 028 / 2023

2-fach: Antrittsvorlesungen der Medizinischen Fakultät

Öffentliche Antrittsvorlesungen von Prof. Dr. Andreas Fischer, Direktor des Instituts für Klinische Chemie, und Prof. Dr. Michael Zeisberg, Direktor der Klinik für Nephrologie und Rheumatologie der Universitätsmedizin Göttingen. Freitag, 24. März 2023, ab 14:00 Uhr, im Hörsaal 542, Universitätsklinikum, Robert-Koch-Straße 40, 37075 Göttingen.

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Öffentliche Antrittsvorlesungen: (v.r.) von Prof. Dr. Andreas Fischer, Direktor des Instituts für Klinische Chemie (Foto: umg/fskimmel), und Prof. Dr. Michael Zeisberg, Direktor der Klinik für Nephrologie und Rheumatologie der Universitätsmedizin Göttingen (Foto: umg/fskimmel).

(umg) Gleich zwei in den Jahren 2020 und 2021 neuberufene Universitäts-Profes­soren der Medizinischen Fakultät an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) mit Leitungsfunktionen stellen sich mit ihren Antrittsvorlesungen vor.

Prof. Dr. Andreas Fischer ist seit dem 15. Dezember 2021 Inhaber der Universitätsprofessur für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin in der Nachfolge von Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Oellerich. Er leitet als Direktor das Institut für Klinische Chemie sowie das Interdisziplinäre UMG-Labor der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). In seiner Antrittsvorlesung spricht er zum Thema „Der Mensch ist so alt wie seine Gefäße. Wie Blutgefäße Organfunktionen steuern. Herausforderungen und Chancen für die moderne Diagnostik“.

Prof. Dr. Michael Zeisberg hat die Universitätsprofessur für Nephrologie seit September 2020 inne und leitet seitdem als Direktor die Klinik für Nephrologie und Rheumatologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) in der Nachfolge von Prof. Dr. Gerhard Anton Müller. In seiner Antrittsvorlesung referiert Prof. Zeisberg über die Frage „Nephrologie im Wandel – Eine Zukunft ohne Dialyse?“.

Die beiden Antrittsvorlesungen sind öffentlich und finden statt am Freitag, dem 24. März 2023, im Hörsaal 542 des Universitätsklinikums, Robert-Koch-Straße 40. Die Veranstaltung beginnt um 14:00 Uhr. Zur Begrüßung spricht Prof. Dr. Wolfgang Brück, Dekan der Medizinischen Fakultät und Sprecher des Vorstandes der Universitätsmedizin Göttingen. Die Laudatio für Prof. Andreas Fischer hält Prof. Dr. Dr. h.c. Peter P. Nawroth, ehemaliger Ärztlicher Direktor der Klinik für Endokrinologie, Stoffwechsel und Klinische Chemie, Universitätsklinikum Heidelberg. Die Laudatio für Prof. Michael Zeisberg wird gehalten von Raghu Kalluri, M.D., PhD, Professor and Chair, Department of Cancer Biology Frederick F. Becker Distinguished University MD Anderson Cancer Center Houston.

Antrittsvorlesungen der Medizinischen Fakultät
Freitag
, 24. März 2023, von 14:00 bis 16:30 Uhr

Univ.-Professor
Dr. Andreas Fischer, Direktor des Instituts für Klinische Chemie der UMG
Der Mensch ist so alt wie seine Gefäße. Wie Blutgefäße Organfunktionen steuern. Herausforderungen und Chancen für die moderne Diagnostik“

Univ.-Professor Dr. Michael Zeisberg, Direktor der Klinik für Nephrologie und Rheumatologie der UMG
Nephrologie im Wandel – Eine Zukunft ohne Dialyse?“

Für externe Besucher*innen der Veranstaltung ist für den Zutritt in das Gebäude des Universitätsklinikums Göttingen das Tragen einer FFP2-Maske verpflichtend.

ZU DEN PERSONEN

Andreas Fischer, 1976 geboren in Miltenberg, ist Facharzt für Laboratoriumsmedizin und für Physiologie. Die letzten Jahre vor seiner Berufung nach Göttingen an die UMG war er als Wissenschaftler am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) Heidelberg und als Arzt in der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie, Stoffwechselerkrankungen und Klinische Chemie des Zentrums für Innere Medizin am Universitätsklinikum Heidelberg tätig. Neben der Arbeit im Zentrallabor des Universitätsklinikums Heidelberg leitete er am DKFZ die Abteilung Vaskuläre Signaltransduktion und Krebs.

Das Studium der Humanmedizin absolvierte Andreas Fischer, unterbrochen durch ein Praktisches Jahr an der Harvard Medical School in Boston, zunächst an der Universität Würzburg. 2002 wird er dort mit einer Arbeit im Fach Physiologische Chemie promoviert. Für die Ausbildung zum Facharzt für Physiologie wechselte er an die Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg und schließt diese 2012 ab. Anschließend leitet er, zeitweise parallel zu der Weiterbildung für Laboratoriumsmedizin, bis 2017 eine unabhängige Helmholtz-Hochschul-Nachwuchsgruppe am DKFZ Heidelberg. 2013 wird er habilitiert und erhält die Lehrbefugnis für Vaskuläre Biologie und Physiologie. 2016 wird er zum außerplanmäßigen Professor an der Universität Heidelberg ernannt. Seit 2019 ist Andreas Fischer anerkannter Facharzt für Laboratoriumsmedizin.

WISSENSCHAFT 

Wissenschaftlich befasst sich Andreas Fischer vor allem mit Blutgefäßen und ihrer Rolle während des Tumorwachstums sowie bei der organspezifschen Regulation des Stoffwechsels. Er forscht insbesondere zu Fragen, wie die Zellen in der dünnen Innenfläche der Blutgefäße, die sogenannten Endothelzellen, auf geänderte Umgebungsbedingungen, wie Metabolite, Zytokine, Tumor- und Immunzellen, reagieren und wie sie die Funktion nicht-vaskulärer Zellen steuern. „Blutgefäße wurden traditionell als passive Akteure im Rahmen der Entzündung und der Tumorprogression gesehen. Jüngste Arbeiten haben jedoch gezeigt, dass sie dabei eine sehr aktive Rolle spielen, weil sie als Mittler zwischen allen anderen Zellen des menschlichen Körpers dienen. So sind abnormales Blutgefäßwachstum und Gefäßfunktionen Kennzeichen von Krebs, neurodegenerativen und neurovaskulären Erkrankungen“, sagt Andreas Fischer. „Dieses Konzept der organspezifischen angiokrinen Signalgebung steht aktuell im Fokus des gesamten vaskulären Forschungsfeldes“, so Prof. Fischer. Mit seiner Expertise stärkt Fischer die Schwerpunkte der UMG in den Bereichen Herz-Kreislauf-Medizin und Onkologie.

Für seine wissenschaftlichen Arbeiten wurde Andreas Fischer mehrfach ausgezeichnet. So erhielt er unter anderem 2019 den Gábor Szász Preis der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin. Verliehen wurde ihm der Preis für seine Forschungsarbeit zum Stellenwert des Endothels – also den Zellen, die die Blutgefäße von innen auskleiden – in der Ausbreitung von Krebs.

UMG-LABOR

Für das Interdisziplinäre UMG-Labor sieht Andreas Fischer neue Aufgabenfelder, die über die tägliche Routineversorgung mit Analysen für die Diagnostik und das gesamte Spektrum der Krankenversorgung an der UMG hinausgehen. Das UMG-Labor soll verstärkt als Partner für klinische und präklinische Studien fungieren, in denen es um die valide Bestimmung von Paramatern aus Körperflüssigkeiten geht. Für eine Weiterentwicklung des Labors setzt Fischer als neuer Laborleiter vor allem auf die Etablierung neuer Diagnoseverfahren, wie liquid biopsy (Flüssigbiopsie). „Dies würde für viele klinische Fragestellungen nicht nur im Bereich der personalisierten Onkologie sehr nützlich sein“, sagt Fischer. Weitere Technologien, wie Proteomics (Technologie zur Hochdurchsatz-Analyse von Proteinen), und die Implementation neuer Algorithmen für die verbesserte Diagnosestellung gerade auch aus größeren Datenmengen, sollen das Interdisziplinäre UMG-Labor zukunftweisend aufstellen.

LEHRE

Andreas Fischer ist seit 2002 in der studentischen Lehre der kompletten Biochemie sowie der vegetativen Physiologie aktiv. Das Fach Klinische Chemie unterrichtet er seit fast zehn Jahren. Dabei ist es ihm besonders wichtig, die klinischen Zusammenhänge und die Bedeutung der Pathophysiologie und Pathobiochemie herauszuarbeiten, damit Laborwerte nie isoliert gesehen werden, sondern immer mit der Klinik und der Pathophysiologie integriert. Dabei setzt er vor allem auf die Methode des Problemorientierten Lernens. Als freiberuflicher Dozent bei Medi-Learn GbR hat er unterschiedliche Lernformate und Prüfungssimulationen zur Prüfungsvorbereitung für die Fächer Innere Medizin, Physiologie und Physiologische Chemie (Handy-App, Videokurs, online Webinar) entwickelt und war er unter anderem mit der Erstellung eines Skripts für Herz-Kreislauf-Physiologie befasst.

Mehr Infos zum Institut für Klinische Chemie: https://clinchem.umg.eu/  

Michael Zeisberg, 1971 geboren in Hamburg, studierte bis 1999 Humanmedizin in Hamburg, Boston und Göttingen. Seine Facharztqualifikation für Innere Medizin und Nephrologie erwarb er an der UMG. Bereits mit seiner Promotion in der Abteilung Nephrologie und Rheumatologie an der UMG beschäftigte er sich mit den Ursachen und möglichen Therapien des chronischen Nierenversagens. Fast zehn Jahre verbrachte Zeisberg in Boston, zunächst als Clinical Research Fellow und dann ab 2006 als Professor und Arbeitsgruppenleiter an der Harvard Medical School. 2010 kehrte er nach Göttingen zurück, um den Ruf auf eine Professur für Experimentelle Nephrologie in der Klinik für Nephrologie und Rheumatologie an der UMG anzunehmen. Von 2017 bis zu seiner Berufung auf die W3-Universitätsprofessur für Nephrologie war er als geschäftsführender Oberarzt mit Vertretungsfunktion für den Direktor in der Klinik für Nephrologie und Rheumatologie an der UMG tätig.

Wissenschaftlich befasst sich Prof. Michael Zeisberg seit Beginn seiner medizinischen Laufbahn mit Begleiterkrankungen der chronischen Nierenschwäche sowie mit Fragen, wie der Verlust der normalen Nierenfunktion besser verstanden und aufgehalten werden kann. Im Fokus seiner Forschung steht die „Nierenfibrose“, der überschießende Vernarbungsprozess, der die Nierenstruktur zerstört und unbehandelt in eine chronische Erkrankung mit Dialysepflicht führt. Als neuen Schwerpunkt am Standort Göttingen möchte Prof. Zeisberg die Forschung an durch gestörte Nierenfunktion verursachte Schäden an anderen Organen, wie Herz oder Gehirn, etablieren und ausbauen, um hier ebenfalls neue Therapien entwickeln zu können. „Sowohl in der Patientenversorgung als auch in der Forschung interpretiere ich die Nephrologie als Brückenfach. Daher ist für mich die gute Kooperation mit den anderen Fachdisziplinen hier in Göttingen ganz besonders wichtig“, sagt Prof. Zeisberg.

Mehr über Michael Zeisberg in Klinik, Forschung und Lehre in der Presseinformation vom 10. März 2021 zu „Neuer Direktor leitet Klinik für Nephrologie und Rheumatologie an der Universitätsmedizin Göttingen“: https://www.umg.eu/presse/news-detail/news-detail/detail/news/neuer-direktor-leitet-klinik-fuer-nephrologie-und-rheumatologie-an-der-universitaetsmedizin-goettingen/

zur Klinik für Nephrologie und Rheumatologie: https://nephrologie-rheumatologie.umg.eu/

WEITERE INFORMATIONEN:
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Unternehmenskommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Stefan Weller
Telefon 0551 / 39-61020
presse.medizin@med.uni-goettingen.de
Von-Siebold-Str. 3, 37075 Göttingen
www.umg.eu

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