Medizinische Bioinformatik in der Ära von Big Data

Öffentliche Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Tim Beißbarth, neuer Direktor des Instituts für Medizinische Bioinformatik der Universitätsmedizin Göttingen. Freitag, 22. Februar 2019, 14:00 Uhr, Hörsaal 552, Universitätsklinikum, Robert-Koch-Straße 40.

(umg) „Medical Bioinformatics in the era of big data“ lautet der Titel der Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Tim Beißbarth. Seit Oktober 2018 ist er Inhaber der W3-Professur für Medizinische Bioinformatik und Systemmedizin und leitet als neuer Direktor das Institut für Medizinische Bioinformatik an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Seine Antrittsvorlesung ist öffentlich und findet statt am Freitag, dem 22. Februar 2019, um 14:00 Uhr im Hörsaal 552 des Universitätsklinikums Göttingen. Zur Begrüßung spricht Prof. Dr. Heyo K. Kroemer, Dekan der Medizinischen Fakultät und Sprecher des Vorstandes der Universitätsmedizin Göttingen.

„Medical Bioinformatics in the era of big data“
Öffentliche Antrittsvorlesung von
Universitätsprofessor Dr. Tim Beißbarth,
Direktor des Instituts für Medizinische Bioinformatik der UMG
Freitag, 22. Februar 2019, 14:00 Uhr
 Hörsaal 552, Universitätsklinikum Göttingen
Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen

In seiner Antrittsvorlesung gibt Prof. Dr. Tim Beißbarth eine Einführung, wie die steigende Menge an experimentellen, biomedizinischen Hochdurchsatzdaten methodische Entwicklungen in der Medizinischen Bioinformatik bedingt. Die biologische Forschung und klinische Praxis wird zunehmend von molekularen und genomischen Messdaten beeinflusst. Die Arbeitsgruppe von Prof. Beißbarth beschäftigt sich mit der Entwicklung von Methoden, die die Auswertung und Interpretation dieser Daten ermöglichen sollen. Hierbei liegt der Fokus insbesondere auf Analysemethoden, welche verschiedene Ebenen der Daten integrieren, und auf der Verwendung von biologischem Vorwissen. Ziel ist es, durch diese Analysen komplexe Erkrankungen besser zu verstehen und dadurch zukünftig im Rahmen einer Systemmedizin Diagnosen und Behandlung zu verbessern. In seiner Antrittsvorlesung zeigt Prof. Dr. Beißbarth aktuelle und mögliche zukünftige Entwicklungen auf und demonstriert, dass die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Klinikern, biomedizinischen Wissenschaftlern und Bioinformatikern hierbei unerlässlich ist.

Prof. Dr. Tim Beißbarth, 1972 in Köln geboren, hat Biologie und Informatik an der Universität Köln studiert. Nach drei Jahren als Doktorand in der Abteilung Theoretische Bioinformatik am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg wurde er 2001 an der Universität Heidelberg zum Dr. rer. nat. promoviert. Als Postdoc war er zunächst in der Abteilung Computional Molecular Biology am Max-Planck-Institut für molekulare Genetik in Berlin tätig. Unterstützt durch ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) absolvierte er einen dreijährigen Forschungsaufenthalt in der Abteilung Bioinformatik am Walter&Eliza Hall Institut für medizinische Forschung in Melbourne, Australien. Wieder zurück in Heidelberg hatte er von 2005 bis 2008 die Leitung der Arbeitsgruppe Bioinformatik und Modellierung in der Abteilung Molekukare Genomanalyse am DKFZ. Seit Ende 2008 ist Prof. Beißbarth an der Universitätsmedizin Göttingen tätig, hatte eine W2-Professur am Institut für Medizinische Statistik inne und leitete die Arbeitsgruppe Statistische Bioinformatik. 2018 lehnte er einen Ruf auf eine W3-Professur an die Universität Augsburg ab und nahm den Ruf auf die W3-Professur für Medizinische Bioinformatik und Systemmedizin in Göttingen an. Seit Oktober 2018 leitet Prof. Dr. Tim Beißbarth das Institut für Medizinische Bioinformatik der UMG in der Nachfolge von Prof. Dr. Edgar Wingender.

Als Direktor des Instituts für Medizinische Bioinformatik an der UMG führt Prof. Dr. Tim Beißbarth seine Forschung an der Entwicklung von bioinformatischen Methoden zur integrativen Analyse und Interpretation von komplexen, biomedizinischen Hochdurchsatzdaten fort. Das Institut beschäftigt sich dabei mit Ontologien, molekularen Netzwerken, Verfahren des Maschinellen Lernens und Methoden zur Netzwerkrekonstruktion. Im Fokus steht dabei die enge Zusammenarbeit mit klinischen Forschern in Verbundprojekten zur Erforschung komplexer Erkrankungen. Ziel ist die Translation der Bioinformatischen Methodenentwicklung und von Modellen der Systemmedizin hin zur klinischen Anwendung. In der Lehre vertritt Prof. Beißbarth die Fächer Medizinische Bioinformatik und Systembiologie, die außer in der Medizin vor allem in den Studiengängen Biologie, Molekulare Medizin, Angewandte Informatik und Data Science eine Rolle spielen.

Prof. Dr. Tim Beißbarth besitzt national, wie international ein sehr hohes wissenschaftliches Ansehen. Seine Arbeit floss in über 180 wissenschaftliche Publikationen ein (H-Index > 40). Er ist Associate Editor der Zeitschrifen BMC Bioinformatics, BMC Cancer und Statistical Applications in Genetics and Molecular Biology. Er ist Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), der Internationalen Biometrischen Gesellschaft (IBS) sowie in der International Society Computational Biology (ISCB). In der Gesellschaft GMDS baute er federführend den neuen Fachbereich Medizinische Bioinformatik und Systembiologie auf. Er ist weiterhin Mitglied des Beirates der fachgesellschafts-übergreifenden, gemeinsamen Fachgruppe Bioinformatik (FaBi, www.bioinformatik.de). 

WEITERE INFORMATIONEN:
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Direktor des Instituts für Medizinische Bioinformatik
Prof. Dr. Tim Beißbarth
Telefon 0551 / 39-14912, tim.beissbarth@bioinf.med.uni-goettingen.de
Goldschmidtstraße 1, 37077 Göttingen
http://www.bioinf.med.uni-goettingen.de

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