| Presseinformation Nr. 059 / 2022

Zum Schutz der Nieren bei Autoimmunerkrankung

Wissenschaftler der Universitätsmedizin Göttingen forschen in gleich zwei Studien zu neuen Therapieansätzen bei Gefäßentzündungen der Nieren. Gefördert mit über 600.000 Euro.

(v.l.) Priv.-Doz. Dr. Björn Tampe, Klinik für Nephrologie und Rheumatologie, UMG (Foto: umg/fskimmel); Dr. Samy Hakroush, Institut für Pathologie, UMG (Foto: Björn Tampe)

(umg) Eine Gefäßentzündung (Vaskulitis) ist eine schwerwiegende Autoimmunerkrankung der Nieren. Bleibt diese unbehandelt, führt sie zur Dialysepflicht. Die Unterdrückung des Immunsystems ist aktuell der einzige Therapieansatz, um einen Nierenschaden zu verhindern. Allerdings sind bisherige Methoden mit zahlreichen Nebenwirkungen verbunden, da das Immunsystem ungerichtet unterdrückt wird. Dies erschwert den Einsatz bei manchen Patient*innen. Daher ist die Identifikation von neuen und zielgerichteten Therapien von großer Bedeutung.

Zwei Wissenschaftler der Klinik für Nephrologie und Rheumatologie sowie dem Institut für Pathologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) wollen mit nicht-invasiven Methoden Gefäßentzündungen der Nieren besser verstehen und neue Therapieansätze entdecken. Ihre Forschung zu neuen Therapieansätzen bei Gefäßentzündungen der Nieren in zwei Studien über einen Zeitraum von fünf Jahren wird mit über 600.000 Euro gefördert. Die Vorhaben erfolgen in Zusammenarbeit mit den Pharma- und Biotechnologieunternehmen Evotec SE und Vifor Pharma. Die beiden Unternehmen finanzieren die Studien an der UMG.

Forschungsziele im Detail

In den geplanten Studien nutzen die Forscher sowohl Nierengewebe wie auch das Blut und den Urin von Patient*innen. „Eine Vaskulitis ist eine Autoimmunerkrankung des gesamten Körpers, die unbehandelt zum Tod führt“, sagt Priv.-Doz. Dr. Björn Tampe, Projektleiter der Studien und Oberarzt in der Klinik für Nephrologie und Rheumatologie der UMG. „Auch ein Befall der Nieren ist sehr häufig und ist mit schwerwiegenden Komplikationen bis hin zur Dialysepflicht verbunden“, sagt er weiter. „Wir wollen mit neuen und innovativen Methoden untersuchen, ob Schlüsselproteine bei der Krankheitsentstehung im Blut oder Urin eine Früherkennung für den Verlauf und das Therapieansprechen zulassen“, sagt Dr. Samy Hakroush, beteiligt an den Studien und Oberarzt im Institut für Pathologie der UMG.

WEITERE INFORMATIONEN
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Klinik für Nephrologie und Rheumatologie
Priv.-Doz. Dr. Björn Tampe
Telefon 0551 / 39-10575
bjoern.tampe(at)med.uni-goettingen.de

Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Institut für Pathologie
Dr. Samy Hakroush
Telefon 0551 / 39-65857
samy.hakroush(at)med.uni-goettingen.de

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