| Presseinformation Nr. 147 / 2022

Nachwuchspreis 2022 der Akademie für Ethik in der Medizin geht an interdisziplinäre Autor*innengruppe

Mirjam Faissner, Eva Kuhn, Regina Müller und Sebastian Laacke ausgezeichnet für ihren Beitrag zu Fragen der epistemischen Ungerechtigkeit bei der Anwendung von Diagnose-Apps für Depression. Der AEM-Nachwuchspreis ist mit 2.500 Euro dotiert.

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Ausgezeichnet mit dem AEM-Nachwuchspreis 2022: (v.l.) Mirjam Faissner, Regina Müller, Eva Kuhn, Sebastian Laacke. Foto: AEM

(umg) Die Akademie für Ethik in der Medizin (AEM) an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) hat ihren diesjährigen Nachwuchspreis 2022 verliehen an Dr. Mirjam Faissner (Universitätsklinikum Bochum), Eva Kuhn (Univerisitätsklinikum Bonn), Regina Müller (Universität Tübingen) und Sebastian Laacke (Universitätsmedizin Greifswald). Der Beitrag der interdisziplinären Autor*innengruppe mit dem Titel „Detecting your depression with your smartphone? Considerations of epistemic injustice“ überzeugte den Vorstand der AEM vor allem aufgrund der gelungenen Kontextualisierung des Konzepts der epistemischen Ungerechtigkeit auf die Anwendung von Apps zur Diagnose von Depression. Die Verleihung des AEM-Nachwuchspreises fand statt im Rahmen der Jahrestagung der Akademie für Ethik in der Medizin in Frankfurt am Main am 29. September 2022. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert.

Der Beitrag: Detecting your depression with your smartphone? Considerations of epistemic injustice

Smartphone-Apps können einen niederschwelligen Ansatz bieten, um psychische Erkrankungen, wie Depressionen, zu erkennen. Angesichts des Mangels an medizinischem Fachpersonal und der anhaltenden Stigmatisierung psychischer Erkrankungen wird ihre Bedeutung absehbar stark zunehmen. Ihre Anwendung wirft aber auch ethische Fragen auf, etwa im Zusammenhang mit der eingeschränkten Datengrundlage solcher Apps oder der unterschiedlichen digitalen Kompetenz ihrer Nutzer*innen. Diese Fragen werden in dem Beitrag mit Hilfe des Konzepts der epistemischen Ungerechtigkeit analysiert. Hierunter versteht man eine spezifische Form der Diskriminierung, bei der Menschen in ihrer Fähigkeit zu wissen benachteiligt werden, etwa indem ihnen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe weniger Glaubwürdigkeit zugesprochen wird.

Die Preisträger*innen

Dr. Mirjam Faissner ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin des LWL – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum.

Eva Kuhn ist Studiengangs- und Projektkoordinatorin an der Sektion Global Health, Institut für Hygiene und Public Health am Universitätsklinikum Bonn.

Regina Müller ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethik und Geschichte der Medizin an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.

Sebastian Laacke ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Universitätsmedizin Greifswald und Koordinator des dortigen Departements.

Die Akademie für Ethik in der Medizin ist eine interdisziplinäre und interprofessionelle Fachgesellschaft für Medizinethik mit Sitz der Geschäftsstelle an der Universitätsmedizin Göttingen. Sie fördert den öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs über ethische Fragen in der Medizin, den Heilberufen und im Gesundheitswesen. Der Nachwuchspreis der AEM ist mit 2.500 Euro dotiert und wird jährlich vergeben. Ausgezeichnet werden wissenschaftliche Arbeiten von Nachwuchswissenschaftler*innen aus dem Gebiet der Ethik in der Medizin.

 

WEITERE INFORMATIONEN:
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Akademie für Ethik in der Medizin e.V. (AEM)
Prof. Dr. Alfred Simon
Telefon 0551 / 39-35344, asimon1@gwdg.de
Humboldtallee 36, 37073 Göttingen
www.aem-online.de

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